China konkretisiert Anforderungen an FX Cash Pooling

Die chinesische Devisenbehörde SAFE hatte im Mai grenzüberschreitendes Cash Pooling von Fremdwährungen in ganz China erlaubt. Jetzt hat sie die Anforderungen an diese Cash Pools spezifiziert. Mit einem 39-Punkte-Leitfaden schafft die Devisenbehörde Klarheit, wie ihre lokalen Einheiten mit dem FX Cash Pooling umgehen dürfen. Die Vorgaben orientieren sich im Wesentlichen an denen aus der Freihandelszone in Schanghai, sagt Ronny Schnittke von der HSBC. Dort ist grenzüberschreitendes FX Cash Pooling bereits seit Februar möglich.

Allerdings nutzen es bislang erst wenige Großkonzerne, für die sich der hohe Dokumentationsaufwand lohnt: „Per Definition dauert der Genehmigungsprozess bei der SAFE zwei Wochen, die Vorlaufzeit ist wegen der Dokumentation aber deutlich länger“, sagt Schnittke. Darüber hinaus sei eine Automatisierung nur eingeschränkt möglich: „Herausfließende Gelder dürfen 50 Prozent des aggregierten Equity-Volumens nicht überschreiten, einfließende Gelder unterliegen der Borrowing Gap.“ 

Viele Mittelständler vom FX Cash Pooling ausgeschlossen

Mittelständler zeigen zwar grundsätzlich Interesse an FX Cash Pools. Schließlich sind US-Dollar und Euro trotz der Aufholjagd des Renminbi nach wie vor die dominierenden Fakturierungswährungen in China. Doch viele erfüllen wegen ihrer Größe eine Anforderung nicht: Sie müssen jährlich mehr als 100 Millionen US-Dollar FX-Exposure in China haben, um zum Cash Pooling zugelassen zu werden. Das steht auch im jetzt veröffentlichten Leitfaden.

Deshalb rechnet Schnittke damit, dass in Zukunft mehr Musik beim Renminbi-Cash-Pooling spielen wird, wo die chinesische Zentralbank PBOC die Regularien macht. Grenzüberschreitendes Renminbi-Cash-Pooling sei deutlich weniger aufwendig als das FX Cash Pooling. Die PBoC hatte im Juni, einen Monat nach der Ankündigung der SAFE, erklärt, grenzüberschreitendes Renminbi-Cash-Pooling im gesamten Land zu erlauben. Bis dato war es ebenfalls nur in der Freihandelszone erlaubt.

Nun warten Banker und Treasurer auf eine Präzisierung der PBoC, um mit der Implementierung beginnen zu können: „Die grundsätzlichen technischen Fragen sind zwar aus der Freihandelszone bekannt“, sagt Schnittke. „Einige Regionen könnten sich aber entschließen, langsamer oder schneller vorzugehen.“ Solange das Vorgehen der Regionen nicht klar ist, wird es wohl kein Pooling außerhalb von Schanghai geben.