Lange Zeit nutzten Treasurer Geldmarktfonds, um die Last der Negativzinsen in der eigenen strategischen Liquidität zumindest etwas zu reduzieren. Mit der Zinswende hat sich die Lage nun geändert, Treasurer stehen jetzt vor anderen Herausforderungen bei der Geldanlage. Hier plant der Asset Manager Swiss Life anzusetzen. „Wir wollen im deutschen Markt wachsen“, erklärt Benno Jöckel, Sales Director von Swiss Life Asset Managers Luxembourg Niederlassung Deutschland, im Gespräch mit DerTreasurer. Swiss Life Asset Managers sei in Deutschland lange mit einem starken Fokus auf Real Estate und Infrastrukturinvestments bekannt gewesen.
Nun wollen die Schweizer den deutschen Mittelstand stärker in den Blick nehmen. Jöckel hat dabei Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 250 Millionen und 5 Milliarden Euro im Blick. „Im Mittelstand liegt häufig kein strategischer Ansatz vor, wenn es um die kurzfristige Geldanlage geht“, beobachtet er. Eigentlich müssten Treasurer dabei aber ähnlich vorgehen, wie es bei der Anlage von Pensionsgeldern bereits gang und gäbe sei. Anhand der Steuerungsgrößen Rendite, Laufzeit und Risiko will Swiss Life AM den Aufbau des Portfolios bei Mittelständlern strategisch begleiten. Zum Baukasten könnten dabei unter anderem Geldmarktfonds sowie geldmarktnahe Fonds gehören, so Jöckel.

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Swiss Life will in Deutschland wachsen
Geldmarktfonds locken mit besseren Renditen
Die Optimierung der Rendite ist ein Faktor, der laut Jöckel dafür spricht, das kurzfristige Portfolio strategischer zu betrachten. „Es ist meiner Beobachtung nach so, dass manche Banken noch zögerlich sind, die Effekte der Zinswende weiterzugeben.“ Mit Geldmarktfonds könnten deshalb bessere Renditen erzielt werden. Bei diesen liege die Rendite derzeit zudem sogar um 20 bis 30 Basispunkte über der Einlagenfazilität. Aus Performance-Gesichtspunkten kann sich also eine Anlage in Money Market Funds (MMFs) durchaus lohnen.
„Aber noch wichtiger ist aus meiner Sicht das Thema Risikodiversifikation“, so Swiss-Life-Experte Jöckel. Die Sorgen um die Stabilität mancher Banken in den vergangenen Wochen könnten ihm dabei in die Hände spielen. Viele Treasurer haben ihre Geldanlagen aufgrund der Unsicherheit wieder genauer in den Blick genommen. Ein Banken-Run ist aber ausgeblieben, inzwischen scheint sich die Lage zu beruhigen. „Der Vorteil von MMFs ist, dass man darüber in Papiere von rund 50 Banken investieren kann“, betont der Experte. So wäre das Treasury nicht von wenigen Banken abhängig.
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