Bei den zehnjährigen Bundesanleihen gingen die Renditen seit Jahresbeginn kräftig nach oben. „Das hat sich bei Anleihen in deutlichen Kursverlusten niedergeschlagen“, sagt Michael Lesnik, der bei Metzler Asset Management den Rentenbereich verantwortet. „Einige Portfolios mussten Verluste von um die 8 Prozent verkraften.“ Das langjährige Niedrigzinsumfeld habe den Markt vulnerabel gemacht gegenüber Zinsschwankungen.
Doch das ist nur eine Seite der Medaille: „Investoren wollen ja den Zinsanstieg und sind auch froh, dass es jetzt so weit ist“, sagt Mathias Weil, verantwortlich für Wertsicherungsstrategien bei Metzler Asset Management. „Für Lebensversicherer und die Anlage von Pensionsgeldern hat der steigende Zins auf der Verpflichtungsseite außerdem positive Effekte, was die Kursverluste zumindest relativiert.“
Noch ist der Zinsanstieg nicht groß genug, um Euro-Anleihen als Assetklasse wieder wirklich attraktiv zu machen. „Der Zeitpunkt, bei Investitionen in Bonds schon wieder auf längere Durationen zu setzen, ist aus unserer Sicht noch nicht gekommen“, so Portfoliomanager Lesnik. Allerdings bereiten sich Treasurer schon darauf vor. „Man sieht in diesem Jahr, dass wieder deutlich mehr Bondmandate ausgeschrieben werden.“