Der Versand von Zahlungsaufforderungen („Request to Pay“) könnte der neue Trend im C2B-Zahlungsverkehr werden. Der Begriff beschreibt Verfahren, bei denen Zahlungen direkt und in Echtzeit vom Bankkonto des Kunden ausgelöst werden. Möglich ist dies durch eine Kombination der Sepa Instant Payments und der Zahlungsdiensterichtlinie PSD2, die Banken dazu verpflichtet, ihre Systeme für Drittdienstleister zu öffnen. Vor allem Onlinehändler wie die Otto Gruppe erhoffen sich von Request-to-Pay-Lösungen eine schnellere Bezahlung offener Rechnungen sowie eine bessere Zuordnung eingehender Zahlungen zu Kundenbestellungen.
Darauf reagiert nun auch die europäische Bankenbranche: Das privatwirtschaftlich organisierte Clearing-Haus Eba Clearing startete Anfang dieser Woche eine Request-to-Pay-Taskforce. Ziel dieser Gruppe ist es, eine europaweit einheitliche Lösung für das Verfahren der Zahlungsaufforderung zu entwickeln. Unter den 28 Banken, die sich an der Taskforce beteiligen, sind auch vier deutsche Häuser: die Commerzbank, die Deutsche Bank, die Hypovereinsbank und die Helaba. Ein erster Entwurf des Verfahrens soll bereits im ersten Halbjahr 2019 stehen. Wann die Lösung in den Live-Betrieb gehen soll, teilte Eba Clearing nicht mit.
Request to Pay
Request to Pay soll sich als Bezahlverfahren im Onlinehandel etablieren. Banken wollen sich gegen Paypal und Co. behaupten, auch Unternehmen könnten profitieren.