Trotz Bahnstreik und Sturmtief „Zoran“: Die widrigen Anreisebedingungen im Vorfeld des 3. Cash Management Campus konnte Treasurer und Cash Manager nicht aufhalten, auch dieses Jahr zahlreich zu erscheinen. Insgesamt fanden sich am vergangenen Mittwoch deutlich über 100 Teilnehmer aus ganz Deutschland in der Kölner Wolkenburg zusammen, um über aktuelle Themen zu diskutieren, die das Treasury derzeit bewegt.
In diesem Jahr stand die Veranstaltung, die von DerTreasurer und von der BNP Paribas gemeinsam organisiert wird, unter dem Motto „Austausch auf Augenhöhe“. Das Event startete mit einem On-Stage-Interview der beiden Treasury-Experten Marcel Otten (Rewe) und Hans-Peter Fekter (derzeit Deutsche Energie Dienste). Sie diskutierten über geopolitischen Risiken, die für das Cash Management zur Gefahr werden könnten. Wie sich bei einer Publikumsumfrage herausstellte, sind rund die Hälfte der Befragten von derlei Problemen betroffen.

Annette Hausmanns
3. Cash Management Campus in Köln
3. Cash Management Campus: Von Payment Factories bis Niedrigzinsen
Niedrigzinsen stellen derzeit viele Unternehmen vor Herausforderungen. Auf einen Vortrag der Deutschen Post über Payment Factories folgend, erklärten Roland Mittenhuber (Osram), Helmut Sommer (Deutsche Bahn) und Olaf Weber (Deutsche Annington) wie sie mit den derzeit niedrigen Zinsen umgehen. Die Unternehmen schichten Anlagen um, und nutzen vermehrt Anlagen wie Commercial Papers und Tri-Party-Repos. Sie sind dabei allerdings nicht bereit, deutlich höhere Risiken einzugehen.
Nach einer kurzen Mittagspause konnten die anwesenden Treasurer dann zwischen zwei Workshops wählen. Im Plenum wurde das Thema „Collections on behalf“ unter Leitung von Andrej Ankerst, Head of Cash Management Deutschland und Österreich bei der BNP Paribas, besprochen und ob diese eine realistische Perspektive für das Treasury darstellen. Nebenan referierten Klaus Gerdes (Altana) und Karl Markel (Treasury Executives 53°) wie Treasurer aus dem Backoffice am besten in leitende Positionen vorstoßen. Auf die Workshops folgte ein Beitrag über die Effektivität der lockeren Geldpolitik der EZB von Michal Dybula (BNP Paribas).
Knorr-Bremse hofft auf mehr Renminbi-Freiheiten
Auch das Thema Internet und IT stand auf dem Programm. Immer wieder stehen schnellwachsende Unternehmen vor der Herausforderung, ihre IT umzustellen. Tobias Wriedt (Patrizia Immobilien) erklärte in seinem Praxisbeitrag, wie es seinem Unternehmen gelungen ist, binnen eines halben Jahres ein solches Mammut-Projekt umzusetzen.
Ganz auf das Thema Renminbi verzichten konnte der 3. Cash Management Campus dann freilich doch nicht. Sigurd Dahrendorf (Knorr-Bremse) und Peter Radtke (Kuka) verrieten gegenüber den Teilnehmern, wie sie mit der zunehmenden Liberalisierung der Währung umgehen. Dahrendorf wünscht sich insbesondere, dass der Renminbi bald vollständig freigegeben wird.
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