Noch sind Corporate Treasurer zurückhaltend, wenn es darum geht, via offener Programmierschnittstelle (API) mit ihrer Bank zu kommunizieren. Das zeigen die Erfahrungen der Bank of America Merrill Lynch: Das US-Haus hat Anfang 2018 einen sogenannten API-Gateway aufgelegt, über den sich Firmenkunden mit der Bank verbinden können. Anderthalb Jahre nach dem Start nutzt erst eine „hohe zweistellige Zahl“ den Gateway, berichtet Ad van der Poel, Leiter Produktmanagement GTS für die Region EMEA bei der BofAML: „In den kommenden sechs bis zwölf Monaten dürfte diese Zahl aber deutlich steigen.“
Ein Grund dafür ist die Zahlungsdiensterichtlinie PSD2, die das Thema APIs in den Fokus rückt. Ab Mitte September müssen Banken Zahlungsauslöse- und Kontoinformationsdienste via API für Drittanbieter zugänglich zu machen. Während einige deutsche Banken bei den Vorbereitungen hinterherhinken, weshalb die Bafin gerade eine Übergangsfrist für alte Schnittstellen eingeräumt hat, gibt es andere Häuser, die über diese Mindestanforderungen hinausgehen. Dazu zählen vor allem die wichtigen Cash-Management-Häuser Citibank, JP Morgan, Deutsche Bank sowie die BofAML. So kündigt van der Poel an: „Wir werden künftig all unsere Treasury-Services via API zugänglich machen.“
PSD2
Die europäische Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 soll den Zahlungsverkehr sicherer und kostengünstiger machen. Wie gehen die Banken und Treasurer mit den weitreichenden Veränderungen um?