Der Hauptsitz von BNY Mellon an der Wall Street.

BNY Mellon

17.02.14
Cash Management & Zahlungsverkehr

BNY Mellon startet neues Zahlungsverkehrssystem

Die Bank of New York Mellon führt weltweit eine neue Infrastruktur für den Zahlungsverkehr ein, um das Clearing zu beschleunigen und transparenter zu machen. In Frankfurt ist die erste Phase des Projekts jetzt abgeschlossen. Corporate Treasurer könnten profitieren.

Es ist eines der größten Projekte der vergangenen Jahre für BNY Mellon: Nach zwei Jahren Vorlaufzeit hat die US-Bank mit der globalen Einführung eines neuen Zahlungssystems begonnen. Die Implementierung ist auf fünf Jahre angelegt und erfolgt phasenweise. Ziel ist es, den Überblick über das Cash Management zu verbessern.

Zwar profitieren im ersten Schritt vor allem Banken, für die BNY Mellon das Clearing übernimmt. Wenn die Banken die Verbesserungen und die neuen Services wiederum an ihre Kunden weiterreichen, gewinnen aber auch deren Firmenkunden: So soll die neue Infrastruktur die Abwicklungen von Zahlungen effizienter machen. „Es werden weniger manuelle Eingriffe notwendig sein, das Straight Through Processing (STP) wird verbessert“, sagt Daniela Eder, Managing Director Product Line Management Treasury Services bei der BNY Mellon in Frankfurt. Es werde versucht, die Einsparungen soweit wie möglich an die Kunden weiterzureichen.

Darüber hinaus bietet das System neue Informationsmöglichkeiten: „Wir stellen unseren Kunden künftig mehr Reportings zur Verfügung“, sagt Eder. „Sie können überwachen, wo sich die Liquidität gerade befindet und wer in der Kette welche Gebühren einbehält oder in Rechnung stellt.“ Gerade bei grenzüberschreitenden Zahlungen mangelt es häufig an Transparenz bei Gebühren, was deutsche Treasurer kritisieren.

BNY Mellon hat den chinesischen Renminbi im Blick

Zunächst wird das Zahlungssystem für das US-Dollar- und Euro-Clearing zur Verfügung stehen, bald soll auch das britische Pfund hinzukommen. BNY Mellon ist eine von fünf ausländischen Banken, die im Laufe des Jahres in das britische Clearing House Automated Payment System (CHAPS) aufgenommen werden sollen. Künftig könnte BNY das System jedoch auch um andere Währungen erweitern: „Das hängt vom Bedarf unserer Kunden ab“, sagt Eder. „Wir betrachten beispielsweise auch, wie sich der chinesische Renminbi entwickelt.“

Die Ziele sind hoch gesteckt. Das neue System sei darauf angelegt, Zahlungen auf einer einzigen Plattform zu verarbeiten - „egal in welcher Währung, mit welchem Settlement-Mechanismus oder in welcher geographischen Lage“, sagte Alan Verschoyle-King, Global Head of Sales & Client Management Treasury Services bei einer Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag.

Mit der Einführung des neuen Systems gebe sich BNY quasi ein neues Geschäftsmodell, sagte Verschoyle-King. Anstatt eine reine Korrespondenzbank für US-Dollar zu sein, werde BNY global zum direkten Settlement-Partner. „Wir waren die US-Dollar-Bank“, sagt er. „Aber das war nicht länger genug, es war Zeit weltweit zu agieren.”

Die neue Infrastruktur löst zwei bestehende Systeme ab und vereinheitlicht damit die Zahlungsverkehrslandschaft von BNY Mellon. Bis die neue Infrastruktur komplett ausgerollt ist, laufen die alten Systeme noch parallel weiter.

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