Cash Management ist der Kernpunkt des Treasurys.

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02.03.22
Cash Management & Zahlungsverkehr

Das muss ein gutes Cash Management leisten

Jedes Treasury braucht ein gut funktionierendes Cash Management. Insgesamt muss der Cash Manager vier zentrale Aufgaben erfüllen.

Cash Management gehört zu den Kernaufgaben eines jeden Treasury. Auch wenn die Zuständigkeiten des Schatzmeisters je nach Unternehmen variieren – das Management von Cash und Zahlungsströmen gehört stets dazu. Doch Liquiditätsmanagement ist nicht nur wichtig, es ist auch komplex. Dieser stetig wachsende Artikel soll dazu beitragen, Aufgaben, Funktionsweisen und Herausforderungen rund um das Cash Management aufzuzeigen.

Anm. d. Red.: Dieser Text erschien erstmals am 11. Januar 2021 und wird regelmäßig überarbeitet, um die Qualität und Aktualität des Beitrags zu gewährleisten. Zuletzt überarbeitet wurde der Artikel im März 2022.  

Cash-Management-Aufgabe 1: Die Liquidität sichern

Die wichtigste Aufgabe des Cash Managements ist die Liquiditätssicherung. Durch Steuerung, Planung und Kontrolle muss der Treasurer die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens sicherstellen. Die Grundlage für alle Entscheidungen bildet dabei die Liquiditätsplanung, die auf Basis von Kennzahlen (KPIs) abgebildet wird.

So müssen Treasurer auf vorhersehbare als auch auf nicht prognostizierbare Liquiditätsschwankungen angemessen reagieren können. Liquiditätsdefizite müssen durch kurzfristige Finanzierungen ausgeglichen werden, Cash-Überschüsse entsprechend angelegt werden.

Cash-Management-Aufgabe 2: Die Liquidität anlegen

Die zweite wichtige Aufgabe des Cash Managements ist damit die Liquiditätsdisposition. Zu den beliebten Instrumenten der kurzfristigen Geldanlage gehören etwa Geldmarktfonds.

Auch Alternatives aus dem Bereich Private Equity, Private Debt oder Infrastruktur gehören dazu. Immer mehr Treasurer sezten zudem auf nachhaltige Anlagen.

Cash-Management-Aufgabe 3: Zentralisierung

Im Niedrigzinsumfeld fällt die kurzfristige Geldanlage besonders schwer. Bei hohen Zinsen wird indes die Aufnahme kurzfristiger Gelder teurer. Aus Kosten- und Transparenzgründen bündeln daher viele Unternehmen die konzerninterne Liquidität über Cash Pooling. So kann ein unternehmensinterner Liquiditätsausgleich geschaffen werden, die Innenfinanzierung wird optimiert.

Beim Cash Pooling gibt es unterschiedliche Spielarten. Das am weitesten verbreitete ist das sogenannte Zerobalancing: Hier werden die an den Cash Pool angeschlossenen Konten am Tagesende auf Null gestellt. Die Herausforderung beim Aufsetzen eines internationalen Cash Pools ist allerdings, dass jedes Land eigene Vorschriften hat.

Ein weiteres beliebtes Instrument zur Zentralisierung des Cash Managements ist das sogenannte Netting beziehungsweise Konzernclearing. Damit ist die Aufrechnung konzerninterner Forderungen und Verbindlichkeiten zu einem bestimmten Stichtag gemeint. Dieses Konstrukt kann – je nach Ausgestaltung – auch dazu beitragen, den Umgang mit Währungsrisiken im Zahlungsverkehr zu vermeiden.

 

 

Cash-Management-Aufgabe 4: Zahlungsverkehr

Denn neben der Liquiditätssicherung und der Cash-Disposition gehört auch die Sicherstellung eines reibungslosen Zahlungsverkehrs zu den Aufgaben des Cash Managers. Er strebt einen möglichst kostengünstigen, effizienten und vor allem sicheren Transfer von Zahlungen an. Bankgebühren und die Kosten der internen Bearbeitung sollen reduziert werden, Prozesse stabil und resilient sein.

Damit das Cash Management diesen Aufgaben nachgehen kann, braucht es eine entsprechende Infrastruktur. Inzwischen nutzen immer mehr Unternehmen die Lösungen von Treasury Management Softwareanbietern (TMS-Anbieter) zur Abwicklungen von Zahlungen und zum Cash Management. Vor allem kleine Unternehmen setzen jedoch häufig noch auf Excel-Lösungen und E-Banking-Tools.

s.backhaus[at]finance-magazin.de

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