Am Cash Pooling führt in deutschen Unternehmen kaum ein Weg vorbei, geht aus dem 17. Treasurer-Panel hervor. Mehr als drei Viertel der Befragten geben an, dass ihr Unternehmen aktuell Cash Pooling betreibt. Mit 46 Prozent betreibt die relative Mehrheit der Befragten mit Cash Pool zwei bis vier solcher Konstruktionen. 14 Prozent haben gar mehr als zehn Pools im Einsatz. An der Befragung von DerTreasurer in Kooperation mit der Deutschen Bank haben 108 leitende Treasurer im deutschsprachigen Raum teilgenommen.
Die Mehrheit der Befragten ist mit der aktuellen Aufstellung im Cash Pooling zufrieden. Mit 55 Prozent vergibt mehr als die Hälfte die Schulnote 2, jeder fünfte erteilt sogar eine Eins. Im Schnitt liegt die Bewertung bei 2,1. Nichtsdestotrotz sehen viele Treasurer Verbesserungspotential: Auf ihrer Wunschliste stehen dabei vor allem die Ausweitung des Cash Poolings auf weitere Währungen und Regionen – vor allem Osteuropa und Lateinamerika werden genannt. Auch ein verbessertes grenzüberschreitendes Pooling wünschen sich die Befragten. Einige Treasurer wollen zudem die Komplexität senken, in dem sie die Zahl der Pools, Konten und Bankbeziehungen reduzieren.

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Cash Pooling: Steuern und Negativzinsen fordern Treasurer
Steuerinitiativen BEPS und Rule 385 treffen den Cash Pool
Der Umgang mit steuerrechtlichen Anforderungen verlangt den Treasurer im Zusammenhang mit Cash Pooling derzeit im Schnitt am meisten ab. 40 Prozent der Befragten, die einen Cash Pool im Einsatz haben, beschäftigen sich aktuell stark oder sogar sehr stark mit Steuervorschriften. Das dürfte vor allem auf zwei Regulierungsvorhaben zurückzuführen sein: Sowohl die OECD-Initiative „Addressing Base Erosion and Profit Shifting“ (BEPS), die gerade in deutsches Recht gegossen wird, als auch die geplante US-Steuerregulierung Rule 385 wollen Steuervermeidung bekämpfen. Beide Vorhaben setzen dafür unter anderem bei internen Verrechnungspreisen an und treffen so auch den Cash Pool. Inzwischen haben die USA die Regel allerdings entschärft, was während des Befragungszeitraums Anfang Oktober noch nicht bekannt war.
Ebenfalls hochaktuell ist der Umgang mit Negativzinsen im Cash Pool. Im Zentrum steht dabei die Fragestellung, ob und unter welchen Umständen die Zentrale „Strafzinsen“ an ihre Töchter weitergeben kann, darf oder sogar muss. Jeder dritte Befragte gab an, diese Frage beschäftige ihn derzeit stark oder sogar sehr stark.
Wie viele der Befragten Negativzinsen über den Cash Pool weiterreichen sowie weitere spannende Ergebnisse finden Sie im gesamten Treasurer-Panel, das Sie nach einer kurzen Registrierung hier herunterladen können.
Backhaus[at]derTreasurer.de

Wie sind deutsche Unternehmen im Cash Pooling aufgestellt? Welche Regulierungen treffen das beliebte Cash-Management-Produkt? Die wichtigsten Informationen finden Sie auf unserer Themenseite Trends im Cash Pooling.