Um den Zahlungsabwickler Concardis scheint es schlechter zu stehen als angenommen. Wie aus dem im Bundesanzeiger veröffentlichten Geschäftsbericht 2019 zu entnehmen ist, mussten die Eschborner in dem Geschäftsjahr satte 214 Millionen Euro abschreiben, was das Eigenkapital von 157 Millionen Euro deutlich übersteigt. Der Banken-Blog „Finanz-Szene“ hatte zuerst darüber berichtet.
Concardis konnte den riesige Brocken anscheinend nicht selbst stemmen, weshalb der dänische Zahlungsdienstleister Nets, der Concardis 2018 von den Private-Equity-Investoren Bain und Advent übernommen hatte, einspringen musste. Aus den „sonstigen betrieblichen Erträgen“ geht hervor, dass „die Alleingesellschafterin einen nicht rückzahlbaren Gesellschafterzuschuss“ in Höhe von 152 Millionen Euro geleistet hat.
Weiter generierte Concardis durch die „Veräußerung selbst entwickelter Software und Weiterbelastung von Kosten Erlöse“ 60 Millionen Euro innerhalb der Nets-Gruppe. Trotz der erheblichen Geldzufuhr verzeichnete Concardis unter dem Strich einen Verlust von 25 Millionen Euro.
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