Goldman Sachs will in den Transaction-Banking-Markt in Europa einsteigen.

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17.10.22
Cash Management & Zahlungsverkehr

Das plant Goldman Sachs im Transaction Banking

Die US-Bank startet mit ihrer Cash-Management-Plattform in Europa. Das steckt hinter den Plänen.

Im September machte Goldman Sachs bekannt, dass die Amerikaner ihre Cash-Management-Plattform Transaction Banking (TxB) in Europa ausrollen. Deutschland spiele dabei eine besonders wichtige Rolle, verrät Hari Moorthy, Global Head TxB, gegenüber DerTreasurer. „Als größtes Land in Europa, gemessen am BIP, und als Sitz der Europäischen Zentralbank, ist Deutschland ein wichtiger Standort für Transaction Banking.“

Im Juni 2020 startete TxB in den USA nach zwei Jahren Entwicklungsarbeit, 2021 wurde die Plattform bereits in Großbritannien ausgerollt. „Wir haben das Transaction Banking im Jahr 2020 eingeführt, weil wir eine deutliche Nachfrage nach einem besseren Produkt gesehen haben“, begründet Moorthy den Schritt.

Mittlerweile zählen die Amerikaner laut eigenen Aussagen im Transaction Banking bereits über 400 Kunden und mehr als 65 Milliarden US-Dollar an Einlagen. Wie viele Mitarbeiter die Bank in dem Bereich hat, ließ sie zwar offen. Aber: „Wir planen, die regionalen Teams im Zuge des Geschäftswachstums auszubauen“, so Moorthy, der seit 2007 bei Goldman Sachs ist. Die Bank prüfe auch, neben den Niederlanden noch weitere Standorte in Europa zu eröffnen.

Goldman Sachs setzt auf API-Lösung

Der Ausbau in Europa sei Teil der Strategie, die Kunden in Kontinentaleuropa noch besser betreuen zu können. Obwohl der Schritt nach Europa zwei Jahre gedauert habe, sei die US-Bank relativ schnell in der Lage, neue Standorte aufzubauen. „Wir haben eine einzige Plattform für alle Regionen weltweit gebaut, die wir bei Bedarf flexibel an die lokale Regulierung anpassen können“, sagt der Banker.

Mit ihrer Cloud-basierten Plattform, die über eine API-Technologie funktioniert, hätte die Bank ihr Angebot „von Grund auf neu entwickelt“. Wie genau? Goldman Sachs verfolge eine Single-API-Strategie, bei der eine einzige API die Kunden mit allen Zahlungsarten verbindet. Dadurch würden Kunden Zeit und Ressourcen sparen können. Die Anbindung an traditionelle Zahlungskanäle wie Swift sei ebenfalls möglich. Zudem hülfen die offenen Schnittstellen dabei, die Plattform in die gewohnten Treasury-Tools zu integrieren.

„APIs sind der Schlüssel zur Echtzeitinteraktion mit unseren Kunden. Wir bieten weltweit nur eine einzige Zahlungs-API an, ermöglichen unseren Kunden zudem die Eröffnung virtueller Konten über APIs in Echtzeit“, sagt Moorthy. Gerade bei Echtzeitzahlungen sehe die Bank derzeit eine höhere Nachfrage.

s.backhaus[at]dertreasurer.de