E-Signaturen sollen im B2B-Bereich verpflichtend werden.

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17.08.23
Cash Management & Zahlungsverkehr

Debatte um E-Rechnung für B2B-Umsätze

Die E-Rechnung soll verpflichtend werden. Unternehmen müssen sich mit dem Thema beschäftigen.

 

Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) will das Thema E-Rechnung vorantreiben. Dafür hat es die Behörde vor kurzem einen Diskussionsvorschlag vorgelegt. Darin geht es zunächst um die Einführung einer elektronischen Rechnungspflicht für inländische Rechnungen im B2B-Bereich, die ab 2025 gelten soll. Solche Rechnungen sollen dann nur noch elektronisch, vorzugsweise über E-Rechnungsplattformen, übermittelt werden.

Zusätzlich soll es ab 2028 ein Meldesystem zur Bekämpfung des Umsatzsteuerbetrugs geben. Das Meldesystem sieht vor, die steuerrelevanten Daten aus der E-Rechnung an die Finanzverwaltung weiterzugeben. Das soll die Mehrwertsteuerlücke von geschätzt rund 23 Milliarden Euro verringern, weil das System so für B2B-Umsätze eine transparente und effiziente Erfassung von Geschäftstransaktionen ermögliche. Davon wären alle umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen in Deutschland betroffen.

Der Entwurf ist eine Weiterführung des Ende 2022 veröffentlichten Gesetzesvorschlags für eine EU-weite Mehrwertsteuermeldepflicht unter dem Namen „VAT in the Digital Age (Vida)“. Bei diesem Gesetzesvorschlag geht es um die Einführung eines EU-weiten Meldesystems und die Verpflichtung zum E-Invoicing bei grenzüberschreitenden Transaktionen. Schon seit längerer Zeit versucht der Gesetzgeber, das Thema E-Rechnung zu stärken. Seit dem 27. November 2020 müssen alle Unternehmen, die mit der öffentlichen Hand arbeiten, mit der E-Rechnung arbeiten. Der Stichtag zur Einführung der E-Rechnungspflicht für B2B-Umsätze steht noch zur Diskussion, aber die E-Rechnungspflicht soll in den nächsten Jahren kommen.

E-Signatur-Verfahren muss komplett digitalisiert werden

Die deutschsprachige SAP-Anwendergruppe DSAG teilte in einer Stellungnahme mit, dass sie den Vorschlag für die verpflichtende E-Rechnung zwar begrüße, aber der Vorschlag in der derzeitigen Form noch nicht ausreiche. „Der Vorschlag ist im Hinblick auf eine vollständige Digitalisierungsstrategie nicht genug“, sagt Sebastian Westphal, DSAG-Fachvorstand Technologie.

Um einen nachhaltigen Mehrwert für Unternehmen und die Finanzbehörden zu generieren, wäre ein komplett digitales Verfahren erforderlich. Über das solle man Rechnungen erstellen, prüfen, weiterleiten und bezahlen können, so die DSAG. Das alles müsste ohne den Austausch von papierhaften Belegen passieren. Zudem sollte das Verfahren mit Kanälen wie Ebics kombinierbar sein.

s.backhaus[at]dertreasurer.de