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02.03.21
Cash Management & Zahlungsverkehr

Deutsche Bank legt Lösung für Inhouse-Bank auf

Im Zuge der Coronakrise gewinnt die Zentralisierung des Cash Managements weiter an Bedeutung. Die Deutsche Bank will Unternehmen die Einführung einer Inhouse-Bank nun mit einem neuen Cloud-Tool vereinfachen.

Die Deutsche Bank bringt ein neues Angebot auf den Markt, das es für Firmenkunden günstiger machen soll, eine Inhouse-Bank zu etablieren. Dafür hat das Geldhaus gemeinsam mit dem finnischen IT-Dienstleister Tieto EVRY eine cloudbasierte Lösung entwickelt. „Wir wollen damit auch kleineren Unternehmen die Vorteile einer Inhouse-Bank zugänglich machen, ohne dass sie massiv in eigene IT investieren müssen“, sagt Christof Hofmann, Global Head of Corporate & Payment Solutions bei der Deutschen Bank.

„Wir sehen, dass sich Unternehmen derzeit vermehrt mit dem Thema Inhouse-Bank und Zentralisierung im Treasury beschäftigen“, berichtet der Payment-Spezialist. Er führt dafür drei Gründe an: Erstens könne ein Unternehmen durch die Zentralisierung die Zahl der Banken und Bankkonten reduzieren, was zu Kosteneinsparungen führe. Zweitens ermögliche eine Inhouse-Bank bessere Kontrolle darüber, wer Zugriff zu welchen Informationen habe. „Es gibt weniger Schnittstellen, was dabei hilft, Betrug zu vermeiden“, so Hofmann.

Inhouse-Bank verbessert das Cash Management

Drittens sorge eine Inhouse-Bank für mehr Transparenz über die konzernweite Liquidität. Infolge der Coronakrise gewinnen gerade alle drei Faktoren – Effizienz, Sicherheit und Cash-Steuerung – für das Treasury an Bedeutung, weshalb Hofmann in der Pandemie auch einen „Beschleuniger“ für den Zentralisierungstrend sieht.

Die Deutsche Bank reagiert darauf eigenen Angaben zufolge mit einem „wesentlichen Ausbau“ ihres Angebots rund um das Thema Liquiditätsmanagement. So deckt die neue Lösung laut Hofmann neben dem bestehenden Angebot im Bereich der virtuellen Konten auch neue Funktionalitäten rund um Payments on behalf (POBO), Collections on behalf (COBO), Netting von unternehmensinternen Zahlungen sowie Cash Concentration und Zinsberechnung ab. Damit betrifft die Lösung neben dem Zahlungsverkehr und dem Cash Management auch das Währungsmanagement von Unternehmen,

„Inhouse-Bank bleibt ein komplexes Projekt“

Einige Pilotkunden würden das Inhouse-Bank-as-a-Service-Angebot bereits nutzen, so Hofmann. Namen könne er aber noch keine nennen. Allerdings räumt der Banker auch ein, dass die neue Lösung kein „Plug and Play“ sei: „Eine Inhouse-Bank bleibt ein komplexes Projekt, weil es rechtliche und steuerliche Anforderungen der jeweiligen Jurisdiktionen zu beachten gilt.“

Die Integration von Konten von Drittbanken in die Lösung sei grundsätzlich möglich, sofern die jeweilige Bank die detaillierten Kontoinformationen in der „erforderlichen Struktur“ übermittle, so Hofmann.

Buchholz[at]derTreasurer.de