Der 24. Mai war für Unternehmen aus dem stationären Handel ein ärgerlicher Tag. Bei vielen Einzelhändlern funktionierten die Kartenterminals nicht, darunter Ketten wie Netto, DM, Edeka, Aldi, Müller, Gerry Weber und Esso. Das Forschungsinstitut des Handels EHI schätzt, dass bundesweit 90.000 bis 100.000 solcher Kartenterminals im Einsatz sind. Etwa jedes zehnte Gerät fiel aus. Betroffen waren Kartenterminals des US-Herstellers Verifone.
Nach Aussage des Herstellers ist das Gerät Verifone H5000 das am weitesten verbreitete Kartenleseterminal in Deutschland. Die Unternehmen mussten improvisieren - viele Kunden mussten in bar oder per Lastschrift bezahlen. In anderen Fällen wurden Wertgegenstände als Pfand akzeptiert. Die Störungen hielten über zwei Wochen an, teilweise soll es immer noch Probleme geben.
Über die Gründe der technischen Störung wurde viel spekuliert. Verifone, das dem Finanzinvestor Francisco Partners gehört, sagt, dass es sich um eine „Softwarefehlfunktion“ handle. „Wir möchten betonen, dass das Problem weder mit einem abgelaufenen Sicherheitszertifikat noch mit einer Sicherheitslücke im System zusammenhängt“, so der Hersteller. Das hatten einige Marktteilnehmer vorher behauptet. Das Gerät wird nur noch bis Ende 2023 mit Software-Updates versorgt, danach sollte es ohnehin gegen neue Terminals ausgetauscht werden.
Viele Unternehmen haben das Gerät schon jetzt ausgetauscht. Ansonsten muss bei jedem Terminal von Finanzdienstleistern wie Payone oder Concardis händisch ein Software-Update durchgeführt werden, damit die Störung behoben wird.