Herr Adler, Herr Lange, wir haben 165 Corporate Treasurer befragt, wie viel Innovation ihr Unternehmen verträgt. Was hat Sie an den Antworten am meisten überrascht?
Fabian Adler: Die Studie zeigt das, was wir auch in der Praxis sehen. Es gab nichts, was mich komplett überrascht hat. Dennoch hätte ich nicht damit gerechnet, dass das Budget kein allzu großes Hemmnis bei der Integration von Innovationen im Treasury darstellt.
Thomas Lange: Das hätte ich so auch nicht erwartet. Ich schätze, das liegt daran, dass wir in bestimmten Bereiche einen Mangel an Fachkräften sehen, gerade um digitale Innovationen voranzutreiben. So kommt es gar nicht erst dazu, dass Unternehmen über das Budget sprechen. Mich hat hingegen mehr überrascht, dass es noch an einem bereichsübergreifenden Innovationsmanagement mangelt. Es gibt sicherlich bei vielen eine Innovationsabteilung, aber vermutlich partizipiert das Treasury nicht daran, das ist eher auf sich gestellt.
Was könnte der Grund dafür sein?
Thomas Lange: Grund dafür könnte sein, dass die meisten deutschen Corporate-Treasury-Abteilungen bereits eine ausgereifte Systemlandschaft haben, die gut funktioniert. Da stehen Innovationen, die einen Prozess verbessern sollen, nicht ganz oben auf der Agenda. Deshalb überlegen Treasurer vermutlich sehr genau, welche Innovationen sie wirklich brauchen und adaptieren wollen.