Der digitale Euro kommt – so viel scheint inzwischen sicher. Zwar hat sich die EZB offiziell bis Mitte dieses Jahres Zeit gegeben, um zu entscheiden, ob sie eine elektronische Form von Zentralbankgeld (englisch: Central Bank Digital Currency, kurz CBDC) einführen wird. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat dazu aber schon jetzt eine klare Meinung: „Wir werden einen digitalen Euro haben“, kündigte die EZB-Chefin Mitte Januar bei einer Veranstaltung der Nachrichtenagentur Reuters an.
Die Notenbank hat wohl auch keine andere Wahl. Denn die Nachfrage nach elektronischen Zahlungsmitteln im Euro-Raum ist zuletzt stark gestiegen, getrieben durch die Corona-Pandemie und die Digitalisierung der Wirtschaft. Wenn die Notenbank verhindern will, dass privatwirtschaftliche Kryptowährungen künftig den Markt für digitalen Zahlungsverkehr bestimmen, muss sie handeln. In Planung sind beispielsweise die Facebook-Erfindung Libra oder bankeigene Stablecoins wie der JP Morgan Coin.