Andreas Windmeier leitet bei der JP Morgan SE den Bereich Wholesale Payments im gesamten europäischen Wirtschaftsraum.

JP Morgan

17.08.21
Cash Management & Zahlungsverkehr

Frankfurt wird für JP Morgan noch wichtiger

JP Morgan fusioniert seine Europa-Einheiten, der Standort Frankfurt gewinnt für US-Bank damit weiter an Bedeutung. Davon profitiert auch Transaction Banker Andreas Windmeier, der mehr Verantwortung erhält.

Im Zuge des Brexit hatte JP Morgan den Standort Frankfurt bereits gestärkt. Nun bündelt die US-Bank noch mehr Geschäft und Kompetenzen in der Mainmetropole: Im Januar 2022 will JP Morgan die Einheiten in Dublin und Luxemburg mit der deutschen AG verschmelzen, die dann als SE firmiert. Das Kalkül der Bank: Eine Einheit lässt sich einfacher steuern als drei. Zudem wird der grenzüberschreitende Zugriff auf Liquiditätstöpfe erleichtert.

Die Firmenkunden der Bank würden von dieser Neuordnung wenig spüren, beteuert JP-Morgan-Banker Andreas Windmeier: „Die Ansprechpartner bleiben gleich, die Infrastruktur ändert sich nicht.“ Gleichwohl wirft die Zusammenführung des europäischen Geschäfts auch personell ihre Schatten voraus: So erhält Windmeier mehr Verantwortung.

Der erfahrene Transaction-Banker, der 2014 von Standard Charered zu JP Morgan kam, leitet seit Anfang Juli den Bereich Wholesale Payments im europäischen Wirtschaftsraum und der Schweiz – also in sämtlichen Ländern, die die SE künftig abdeckt. Bislang hatte Windmeier diese Funktion lediglich für Deutschland und Österreich inne. Für seine zweite bisherige Rolle als Leiter Treasury Services Corporate Sales sucht die Bank derzeit einen Nachfolger.

JP Morgan setzt auf Blockchain im Zahlungsverkehr

Kürzlich war bekanntgeworden, dass JP Morgan Ende des Jahres wohl zur viertgrößten Geschäftsbank nach Bilanzsumme im deutschen Markt aufsteigen wird, hinter der Deutschen Bank, der DZ Bank und der Commerzbank. Mit der Gründung der SE will die Bank künftig als europäisches Haus wahrgenommen werden – von Firmenkunden und Regulierungsbehörden. „Wir können uns stärker einbringen, wenn es darum geht, die Zukunft des Zahlungsverkehrs zu gestalten“, sagt Windmeier.

Pläne hat die Bank dafür schon: So wollen die Amerikaner die Blockchain-Technologie einsetzen, um grenzüberschreitende Zahlungen zwischen Banken in Echtzeit zu ermöglichen. Im vergangenen Jahr hat die Bank für die Kommerzialisierung dieser Projekte die Tochtergesellschaft Onyx gegründet. Seither folgten diverse Tests – zuletzt etwa mit den Zentralbanken von Frankreich und Singapur.

Auch im Corporate-Bereich soll bald die erste Lösung kommen: Die Bank arbeite gerade an programmierbaren Zahlungen, erklärt Windmeier: „Dabei werden Zahlungen automatisch ausgelöst, wenn ein bestimmtes Event eintritt - also beispielsweise ein vorher definierter FX-Kurs erreicht wird.“ Im vierten Quartal könnte dazu ein Pilot an den Start gehen.

Buchholz[at]derTreasurer.de