Eine radikale Bargeldreform sorgt in Indien derzeit für Chaos: Vor knapp zwei Wochen erklärte die indische Regierung um Premierminister Narendra Modi über Nacht 86 Prozent der umlaufenden Banknoten für ungültig. Alte 500- und 1000-Rupien-Scheine müssen nun bis zum 10. Dezember ausgetauscht werden. Bargeldengpässe lähmen die Wirtschaft. Langfristig soll es aber Vorteile bringen: „Wir sind sehr zuversichtlich, dass die Maßnahmen der Indischen Notenbank eine positive Entwicklung für Indien sein werden“, sagt Sandeep Uppal, Head of Commercial Banking India bei HSBC. Modi will die grassierende Schattenwirtschaft austrocknen.

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Indien schockt mit Bargeldreform
Indien setzt auf mobilen Zahlungsverkehr
Die Modernisierung des Zahlungsverkehrs steht in Indien bereits seit längerem im Fokus. Eine Schlüsselrolle spielen dabei Smartphones. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC schätzt, dass rund 233 Millionen der insgesamt 1,25 Milliarden Inder kein Bankkonto haben. Ein wichtiges Projekt ist deshalb die Einführung einer bankübergreifenden, app-basierten Infrastruktur für Echtzeitzahlungen, die sogenannte Unified Payments Interface (UPI). „Seit August läuft eine Pilotphase mit der Beteiligung von mehr als 20 Banken“, sagt Wilbert Evers von HSBC Deutschland. In den kommenden Monaten soll die Infrastruktur weiter ausgerollt werden. „Dies wird auch den Zahlungsverkehr für deutsche Unternehmen in Indien erleichtern und beschleunigen.“
Was sich in Indien im Hinblick auf Steuern und Fremdkapital ändert, das lesen im aktuellen E-Magazin auf Seite 3.
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