Als Reaktion auf den anstehenden Brexit baut JP Morgan sein Transaction Banking am Standort Frankfurt aus. „Wir werden künftig alle Produkte, die wir heute aus London heraus anbieten, eins zu eins nach Frankfurt übertragen“, erklärt Andreas Windmeier, der den Geschäftsbereich Treasury Services Deutschland und Österreich bei JP Morgan leitet. Einzige Ausnahme sei das Notional Pooling, welches aus regulatorischen Gründen in Deutschland nicht möglich sei.
Konkret bedeutet das: Die US-amerikanische Großbank wird künftig Cash Pooling und Konten in 38 Währungen von Frankfurt aus anbieten – statt wie bislang nur eine Handvoll Hauptwährungen. Zudem hat JP Morgan bereits im August die Cut-off-Zeiten für US-Dollar-Zahlungen in Frankfurt von 18 auf 22 Uhr verlängert. „Damit können deutsche Unternehmen ihren US-Dollar-Zahlungsverkehr nahezu ohne Zeitverlust aus Deutschland heraus steuern“, sagt Windmeier. Die Clearinghäuser in den USA schließen um 23.30 Uhr unserer Zeit. Das sei ein wichtiger Vorteil, da viele deutsche Unternehmen die US-Dollar-Konten von nichtamerikanischen Gesellschaften in der Regel außerhalb der USA halten wollten, so der Banker.
Brexit
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