Andreas Windmeier von JP Morgan sieht bei offenen Schnittstellen (APIs) viel Potential.

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09.04.19
Cash Management & Zahlungsverkehr

JP Morgan startet Sepa Instant Payments

Seit dem heutigen Dienstag bietet JP Morgan als erste US-Bank Euro-Echtzeitüberweisungen an. Das Angebot von offenen Schnittstellen (APIs) soll weiter wachsen.

Eine weitere Bank schließt sich dem Instant-Payments-Netzwerk an: Seit dem heutigen 9. April können deutsche Kunden von JP Morgan Euro-Echtzeitzahlungen empfangen und senden. „Damit sind wir die erste US-Bank, die Sepa Instant Payments  in Deutschland und Europa anbietet“, sagt Andreas Windmeier, Head of Treasury Services Deutschland und Österreich bei JP Morgan. Der Euro ist somit die dritte große Währung, in der die Amerikaner Echtzeitzahlungen abwickeln können - neben dem britischen Pfund und dem US-Dollar.

Deutsche Unternehmen, die Konten bei JP Morgan unterhalten, sollen künftig innerhalb von 10 Sekunden über den Eingang einer Sepa-Instant-Zahlung informiert werden: Über eine offene Programmierschnittstelle (API) werden Name des Zahlers, Betrag und Verwendungszweck an das Unternehmen realtime übermittelt. 

JP Morgan nutzt bereits einige APIs im Cash Management

Insgesamt hat JP Morgan im Cash Management bereits 13 APIs im Einsatz – neben Instant Payments gibt es unter anderem eine für die Erteilung von Zahlungsaufträgen sowie eine für den Kontostand. „APIs dürften auf Dauer eine bedeutende Rolle bei der Datenübertragung zwischen Bank und Kunde spielen“, ist Windmeier überzeugt. Denn sie seien zeitgemäß, modern und echtzeitfähig. „Alle Informationen, die wir in unseren Systemen haben, soll auch der Kunde sehen“, formuliert der Banker das Ziel. Mit APIs sei dies möglich.

Allerdings räumt er ein, dass einem möglichen Siegeszug dieser Form der Bankenkommunikation die mangelnde Standardisierung entgegenstehe: „Die wenigsten Unternehmen dürften gewillt sein, für jede ihrer Cash-Management-Banken diverse APIs einzurichten“, sagt Windmeier. Hier kommen die Anbieter von Treasury-Software ins Spiel: Sie könnten – wie heute für Host-to-Host – diese Anbindung einrichten und dann allen Kunden zur Verfügung stellen.

JP Morgan rollt IT-Plattform für Zahlungsverkehr aus

Parallel dazu macht die US-Bank einen weiteren Schritt in Richtung Echtzeitabwicklung: Die Bank rollt gerade eine konzernweite IT-Plattform für den Zahlungsverkehr aus. Die deutsche Gesellschaft soll im Laufe dieses Jahres angeschlossen werden. „Viele Zahlungen zwischen JP-Morgan-Gesellschaften, die heute über externe Clearingsysteme laufen, können dann intern verbucht werden“, erklärt Windmeier. So sei theoretisch ein Geldtransfer zwischen Ländern rund um die Uhr möglich. Davon würden nicht nur Kunden von JP Morgan profitieren, sondern auch Kunden anderer Banken. Die Amerikaner sind für viele Häuser als Korrespondenzbank tätig.

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