In der vergangenen Woche sind einige US-Sanktionen gegen den Iran wieder in Kraft getreten. Verboten sind nach US-Recht nun Transaktionen mit dem iranischen Automobilsektor, der Verkauf und die Lieferung von bestimmten Metallen sowie einige Handelsgeschäfte der zivilen Luftfahrt. Zudem sanktionieren die USA Geschäfte in der iranischen Währung Rial.
An Euro-Zahlungen wäre eigentlich nichts auszusetzen, doch die europäischen Banken haben sich inzwischen wieder vollständig aus der Islamischen Republik zurückgezogen. „Ich kenne keine westliche Bank, die noch Iran-Zahlungen durchführt“, sagt José Campos Nave, Rechtsanwalt und Partner bei der Kanzlei Rödl & Partner. „Faktisch haben damit auch nichtsanktionierte Branchen kein Chance mehr, weiterhin im Iran tätig zu sein.“
Viele deutsche Unternehmen, wie beispielsweise der Autobauer Daimler oder der Anlagenbauer Dürr, haben sich aus Angst um ihr US-Geschäft ohnehin aus dem Iran zurückgezogen. Selbst der Sportartikelhersteller Adidas verabschiedet sich aus dem Land, dabei sind Konsumgüter nicht von den US-Sanktionen betroffen. Nach EU-Recht wären Geschäfte mit dem Iran sowieso weiterhin möglich.
Iran
Nach dem Anfang 2016 in Kraft getretenen Atomabkommen herrschte Aufbruchsstimmung im Iran. Nun drohen neue Sanktionen. Wie ist der aktuelle Stand der Dinge?