links: Roche, rechts: Mario Andreya/Deutsche Bank; Montage: DerTreasurer

08.05.18
Cash Management & Zahlungsverkehr

„Manche Banken bleiben bewusst intransparent“

Swift GPI und Ripple liefern sich ein Wettrennen im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr. DerTreasurer diskutiert mit Roche-Treasurer Martin Schlageter und Michael Spiegel, GTB-Deutschlandchef bei der Deutschen Bank, über die Vorteile für Unternehmen – und die Zurückhaltung einiger Banken.

Herr Schlageter, Sie haben bei Roche einen Mitarbeiter im Treasury, der nahezu nichts anderes macht, als Systemineffizienzen bei grenzüberschreitenden Zahlungen auszuräumen. Wie groß ist Ihr Frust, dass die Banken die Probleme bis heute nicht in den Griff bekommen haben?
Die Verärgerung wächst, je länger man sich mit dem Thema befasst. Wenn bei einer grenzüberschreitenden Zahlung etwas schiefläuft, dauert es oft zwei bis drei Wochen, bis wir wissen, woran es lag und welche Bank in der Kette welche Gebühren abgezogen hat. Während einige Banken die Probleme aktiv angehen, haben andere daran kein Interesse. Das heutige System scheint für sie gute Gewinne abzuwerfen, sonst würde sich ja mehr tun. Viele Corporates teilen unser Schicksal. Dank Anbieter wie Ripple kommt nun aber Dynamik in die Sache, die wir als Unternehmen gerne aufgreifen.

Herr Spiegel, brauchte es erst den Swift-Konkurrenten Ripple, damit die Banken aufwachen?
Ripple war nicht der Anstoß, hat aber sicherlich für eine Beschleunigung gesorgt. Immer dort, wo es Marktunvollkommenheiten gibt, wird jemand versuchen, diese zu lösen. Und bei der Standardisierung im globalen Zahlungsverkehr haben wir noch Luft nach oben. Es war daher an der Zeit, dass die Banken etwas unternehmen. Deshalb haben wir Swift GPI ins Leben gerufen. Unser Ziel ist es, den globalen Zahlungsverkehr schneller und transparenter zu machen. Schon jetzt werden über GPI 50 Prozent aller grenzüberschreitenden Zahlungen in 30 Minuten und 90 Prozent innerhalb von 24 Stunden ausgeführt.

Warum Swift GPI noch nicht fliegt und wie manche Banken bewusst intransparent bleiben – das komplette Doppelinterview lesen Sie im aktuellen E-Magazin von DerTreasurer.

Backhaus[at]derTreasurer.de

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