Aus technischer Sicht haben deutsche Unternehmen mit Blick auf ihren mexikanischen Zahlungsverkehr wenig Grund zur Klage: Der XML-Formatstandard ist in dem Schwellenland weit verbreitet und eine Anbindung per Swift oder Host-to-Host üblich. Und das lokale Großbetragszahlungssystem Spei ist nicht nur rund um die Uhr geöffnet, sondern auch echtzeitfähig: Seit Dezember 2017 werden Peso-Zahlungen innerhalb von fünf Sekunden verarbeitet.
Die Folge: „In Mexiko sind 24/7-Echtzeitzahlungen im Corporate-Umfeld absolut üblich“, beobachtet Wilbert Evers, Head of Sales Global Banking bei HSBC Deutschland. „Lieferanten- und Kundenzahlungen laufen – sofern sie als Einzelzahlung erfolgen – sehr oft über Spei.“ Das liege zum einen daran, dass sich die Preise des 2004 aufgelegten Systems für Unternehmen mit größeren Geschäftsvolumina den Preisen des Massenzahlungsverkehrs angenähert haben. Zum anderen gebe es in Mexiko auch keine Eilüberweisung wie im Sepa-Raum. Entsprechend weit verbreitet ist das Echtzeit-Clearing: 2018 sind der HSBC zufolge 608 Millionen Transaktionen über Spei abgewickelt worden. Zum Vergleich: Über das normale ACH-Clearing liefen in dem Zeitraum nur 27 Millionen Transaktionen.
Instant Payments
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