25.04.23
Cash Management & Zahlungsverkehr

Nach Rückschlägen: EPI kommt Schritt voran

Positive Nachrichten von der European Payments Initiative: Sie übernimmt zwei Payment-Dienstleister, gewinnt vier neue Gesellschafter und konkretisiert ihre Pläne.

Die European Payments Initiative (EPI) verkündet zwei Übernahmen und vier weitere Gesellschafter. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor, die DerTreasurer vorliegt. Darin bestätigt EPI die geplanten Akquisitionen von Currence iDEAL und Payconiq International (PQI).

iDEAL ist eine niederländische Zahlungslösung, die der von niederländischen Banken gegründeten Vereinigung Currence gehört. PQI ist der luxemburgische Technologie-Partner von iDEAL. Der Deal ist noch vorbehaltlich der Genehmigung durch die zuständigen Behörden.

DZ Bank, Belfius, ABN Amro und Rabobank schließen sich EPI an

Mit den zwei Übernahmen will EPI dem Ziel, eine innovative und einheitliche Zahlungslösung für Europa aufzubauen, näherkommen. „EPI wird die ausgiebige operative Erfahrung, Expertise und das Marktwissen dieser Unternehmen nutzen”, kommentiert Martina Weimert, CEO der EPI Company den Schritt. Man entwickle eine „neue, skalierbare Plattform, um aktuelle und zukünftige Bedürfnisse europäischer Konsumenten und Händler im Zahlungsverkehr zu adressieren“, so Weimert weiter.

Auch neue Gesellschafter sollen die Initiative voranbringen. Neu dabei sind: Belfius und die DZ Bank, die gegen Ende 2022 beigetreten sind sowie ABN Amro und Rabobank. Wobei die DZ Bank schon einmal dabei war und dann wieder ausgestiegen ist. Mit an Bord sind neben den vier neuen nun BFCM, BNP Paribas, BPCE, Crédit Agricole, Deutsche Bank, DSGV, ING, KBC, La Banque Postale, Nexi, Sociéte Générale und Worldline.

Zuletzt waren allerdings auch einige Gesellschafter abgesprungen, wie die Comnmerzbank oder einige spanische Banken.

EPI will skalierbare Plattform entwickeln

Nachdem es bei EPI zuletzt ein Hin und Her gab, war klar, dass EPI im Vergleich zu den zunächst großen Ankündigungen nur in einer „light“ Version stattfinden wird. Bisher war bekannt, dass diese Version auf einer Wallet, also einer Bezahl-App, basieren soll. Genaues war bisher aber noch nicht bekannt. Nun scheinen sich die Pläne konkretisiert zu haben.

Die digitale Wallet-Lösung von EPI basiert auf Sepa-Instant-Payments und vorhandenen Girokonten. EPI werde zu Beginn Zahlungen von Person-zu-Person (P2P) und Person-zu-Geschäftsperson (P2Pro) ermöglichen, gefolgt von Online-Zahlungen im E- und M-Commerce sowie Zahlungen im stationären Handel. Es soll ein „umfangreiches Angebot an Transaktionsarten geben“, zum Beispiel Ratenzahlungen oder Bezahlung bei Lieferung.

Die digitale Wallet mit P2P-Zahlungsfunktionalität soll Ende dieses Jahres in einer Pilotphase in den zwei Märkten Frankreich und Deutschland starten. Eine breitere Markteinführung in Belgien, Frankreich und Deutschland erfolge Anfang 2024. Eine Expansion in weitere europäische Länder werde zukünftig erfolgen.

s.backhaus[at]dertreasurer.de