Notional-Pooling-Strukturen sind zum Auslaufmodell geworden. Immer weniger Banken bieten ihren Kunden dieses Cash-Management-Produkt an: „Wir haben Notional Pooling zwar weiter im Portfolio, führen es aber nur noch für ausgesuchte Firmenkunden durch“, sagt ein Transaktionsbanker einer Großbank. „Der Gesamtertrag auf den Namen muss passen.“ Kurz: Das Unternehmen muss andere, lukrative Geschäfte mit der Bank tätigen.
Das ist keine Einzelmeinung: Bei vielen Geldhäusern heißt es, man müsse das Produkt anbieten können, vertreibe es jedoch nicht gerne. Denn das Pooling-Modell, bei dem Liquidität nicht physisch zentralisiert wird, ist durch Basel III unattraktiv geworden. Anders als beim Zero Balancing findet im Rahmen von Notional Pooling kein echter Ausgleich der Konten statt. Verbindlichkeiten und Forderungen werden lediglich gegeneinander aufgerechnet, eine Darlehensbeziehung wie beim physischen Cash Pooling existiert nicht. Für überzogene Konten müssen Banken künftig mehr Eigenkapital hinterlegen – das ganze Produkt wird teurer. Überschüsse wiederum könnten als „Hot Money“ gewertet werden, das schnell abfließen kann. Hier greift dann ab 2018 der strenge Liquidity Coverage Ratio (LCR).
Was sich im Hinblick auf die IFRS-Bilanzierung ändern soll und warum vor allem der Multi Currency Notional Pool immer komplizierter in der Umsetzung wird – das lesen Sie im aktuellen E-Magazin von DerTreasurer.
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27.05.16
Cash Management & Zahlungsverkehr
Notional Pooling vor dem Aus?
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