Mobilfunkanbieter, Banken und Händler balgen sich um einen Platz im Zahlungsverkehrsgeschäft. Mit Otto positioniert sich der erste deutsche Handelskonzern: 2013 soll der Bezahldienst Yapital starten. Der dürfte für den Konzern auch strategisch spannend sein. Wickelt er Zahlungen selbst ab, spart das Gebühren für externe Anbieter. Otto sieht sich dabei namhafter Konkurrenz gegenüber. Telekom, Vodafone und O2 kooperieren bei der MPass-Initiative, Google wirbt mit Wallet, Ebays PayPal ist weltweit verbreitet. Dennoch rechnet sich Otto gute Chancen aus: „Die erfolgreichsten elektronischen Bezahlsysteme sind von der Handelsseite ausgegangen“, sagt Nils Winkler, Geschäftsführer der 100-prozentigen Otto-Tochter Yapital.
Das dürfte auch daran liegen, dass Händler schnell erste Nutzer für neue Bezahldienste finden – ihre Kunden. Händler können die selbstentwickelten Dienste auf eigenen Seiten bevorzugt einbinden und ihr Geschäft darüber abwickeln – sie sparen damit Gebühren an Drittanbieter. Die Idee, in mobilen Zahlungsverkehr vorzustoßen, reifte im Otto-Konzern schon länger. Seit Juni laufen die konkreten Planungen, mit Details halten sich die Hamburger aber noch bedeckt. Klar ist bereits: Das Projekt soll EU-weit starten und so eine ausreichend große Startmasse garantieren. Ein ehrgeiziger Zeitplan, sagt Winkler. Dennoch sei die Umsetzung machbar. „Der Markt für Shop-Software und Kassensysteme ist in Europa recht einheitlich. Wir wissen, worauf wir uns einstellen müssen.“
Reifenberger[at]derTreasurer.de

Otto
29.03.12
Cash Management & Zahlungsverkehr
Otto entwickelt Bezahlsystem
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