Digitalisierung hin oder her: Bei der Rechnungsstellung dominiert in Deutschland nach wie vor das Papierdokument. Vor allem der deutsche Mittelstand steht dem E-Invoicing skeptisch gegenüber. Viele Unternehmen, die Papierrechnungen von ihren Lieferanten erhalten, scannen sie mithilfe eines Dienstleisters ein, und bearbeiten sie anschließend elektronisch weiter. Bis vor zwei Jahren nutzte auch Rothenberger Werkzeuge diese halbautomatisierte Lösung. Inzwischen erhält der Hersteller von Rohrwerkzeugen und Maschinen aus dem hessischen Kelkheim allerdings etwa 90 Prozent seiner rund 50.000 Rechnungen pro Jahr als E-Mailanhang per PDF.
„Ursprünglich wollten wir uns lediglich einen neuen Scandienstleister suchen“, erklärt Gerald Schilhansl, Teamleiter Finanzbuchhaltung bei dem Mittelständler (ca. 300 Millionen Euro Umsatz). Doch die Investitionen wären erheblich gewesen und so entschied sich Rothenberger gleich für eine Umstellung auf E-Invoicing. Netter Nebeneffekt: Rothenberger war Teil eines Forschungsprojektes zur Nutzung von elektronischen Rechnungen im Mittelstand, an dem unter anderem auch die Goethe Universität Frankfurt teilnahm. Daher konnten sich die Hessen über finanzielle Zuschüsse von der Bundesregierung freuen.
E-Invoicing
Die Unternehmen zögern bei der Umstellung, der Gesetzgeber will das Thema pushen. Was tut sich im Bereich E-Invoicing? Bleiben Sie mit dieser Themenseite immer auf dem Laufenden.