Supply Chain Finance könnte eine deutlich wichtigere Rolle spielen.

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29.11.12
Cash Management & Zahlungsverkehr

SCF-Programme wenig genutzt

Obwohl Deutschland der derzeit größte Markt für Supply Chain Finance (SCF) Programme ist, wird das Marktpotential noch lange nicht voll ausgeschöpft. Ein Problem ist dabei die mangelnde Kommunikation zwischen Einkauf und Treasury.

Banker wittern im Bereich Supply Chain Finance (SCF) noch Geschäfte: Einer Analyse des Dienstleisters Demica zufolge, für die neben der Auswertung von Unternehmensdaten auch Banker der 50 größten Häuser Europas befragt wurden, werden nur 5 bis 10 Prozent des Marktpotentials derzeit genutzt.

 

Deutschland ist nach Ansicht der Studienautoren, die sich auf die Analyse von Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern konzentriert haben, der größte SCF-Markt. Das Volumen an Importen, die sich für grenzüberschreitende Programme eignen, beziffern die Autoren auf 230 Milliarden Euro. Das mit Abstand größte Potential bieten deutschen Firmen demnach SCF-Programme in Westeuropa (119,8 Milliarden Euro). Allerdings weisen die Autoren dar - auf hin, dass nicht jeder Banker dem Thema grenzüberschreitender SCF-Zahlungen konfliktfrei gegenübersteht. Für Geldgeber besteht laut Studie mitunter die Gefahr, dass ein SCFProgramm bestehendes Geschäft mit kleineren Unternehmen kannibalisiert.

 

Doch auch Unternehmen verfolgen das Thema meist nicht gezielt. Oft scheitern internationale SCF-Programme der Studie zufolge bereits daran, dass das Potential dafür im Unternehmen gar nicht erst erkannt wird. Beispielsweise stimmten sich Einkauf und Treasury häufig nur ungenügend ab. Klappt die Kommunikation zwischen den Abteilungen nicht, kommen Programme oft gar nicht zum Einsatz.

Reifenberger[at]derTreasurer.de