Margenstark, risikoarm, kundennah – diese drei Gründe würden dazu führen, dass das Transaction Banking eine Renaissance erlebt, prognostizierte die Strategieberatung Bain in einer Anfang 2012 erschienen Studie. Die Beratung sollte Recht behalten: Das Transaktionsgeschäft ist für die Banken derzeit so interessant wie lange nicht mehr. Deutsche Treasurer können inzwischen aus einer Vielzahl an Cash-Management- und Trade-Finance-Angeboten auswählen.
Doch die drei Vorteile bröckeln dahin: Die Margen im Cash Management stehen angesichts des hohen Wettbewerbs und des Niedrigzinsumfeldes kräftig unter Druck. Risikoarm ist insbesondere das Trade-Finance-Geschäft schon lange nicht mehr: Diverse Banken mussten zuletzt aufgrund von Verstößen gegen Geldwäsche- und Sanktionsvorschriften Milliardenstrafen zahlen.
Zudem machen neue Player den Banken die Kundennähe streitig: Immer häufiger schalten sich FinTechs in die Schnittstelle zwischen Kunde und Bank, die im Hintergrund die Zahlung abwickelt. „Der Verlust des Kundenzugangs ist die vielleicht größte Gefahr für das Transaktionsgeschäft“, sagt Thomas Herbeck, Partner bei Bain & Company. Wichtige Cross-Selling-Potentiale aus dem Zahlungsverkehr könnten verloren gehen.