Die allermeisten Treasurer können sich vorstellen, künftig instant zu bezahlen. Das zeigt eine Umfrage von DerTreasurer während eines jüngst stattgefundenen Webinars zum Thema Echtzeitzahlungen. 46 Prozent der rund 140 Teilnehmer, die mehrheitlich für Unternehmen tätig sind, sind demnach aufgeschlossen, „in großem Umfang“ Lieferanten, Mitarbeiter oder andere Geschäftspartner in Echtzeit zu bezahlen. Weitere 39 Prozent wollen dies „sehr eingeschränkt“ tun. 15 Prozent wissen es noch nicht. Bemerkenswert: Kein einziger Befragter lehnt Instant Payments grundsätzlich ab.
Selbst wenn man berücksichtigt, dass sich bei einem Webinar zum Thema Echtzeitzahlungen vor allem an der Entwicklung interessierte Cash Manager einwählen dürften, sprechen die Ergebnisse eine klare Sprache: Echtzeitzahlungen könnten die neue Normalität werden. Dieser These stimmten 69 Prozent der Befragten zu. Nur 9 Prozent glauben, dass Instant Payments kein Trend für die Breite sind und nur für Nischenanwendungen zum Einsatz kommen dürften, 2 Prozent halten den Hype um das Thema für übertrieben. Jeder Fünfte traut sich derzeit keine Einschätzung zu. Den Videomitschnitt des Webinars können sie sich hier anschauen.

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Treasurer wollen Instant Payments nutzen
Einige Unternehmen erhalten bereits Instant Payments
Noch stecken die seit Ende 2017 verfügbaren Sepa-Echtzeitzahlungen zwar in den Kinderschuhen, aber ihre Relevanz wächst. Immerhin ein Viertel der befragten Treasurer hat bereits Instant Payments von Kunden erhalten, knapp die Hälfte (48 Prozent) dagegen noch nicht. 28 Prozent wissen nicht, ob das eigene Unternehmen bereits Zahlungseingänge in Echtzeit verzeichnet hat. Das kann an der Funktion der Befragten in den Unternehmen liegen, aber auch daran, dass viele Firmen eingehende Instant Payments nicht als solche erfassen, geschweige denn verarbeiten können.
Die größte Hürde beim Einsatz von Instant Payments besteht aus Sicht der Befragten in der Betragsobergrenze von 15.000 Euro. Diese Einschätzung überrascht insofern, als sich diese Hürde wohl schneller und einfacher aus dem Weg räumen lässt als die für Echtzeit notwendigen Prozess- und IT-Anpassungen in den Unternehmen und Banken. Dass Treasury-Prozesse derzeit nicht auf Echtzeit ausgelegt sind, sehen 45 Prozent als Hürde, die Betragsgrenze nennen 65 Prozent.
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