Visa, Apple, Paypal – die amerikanischen Zahlungsanbieter sind für europäische Banken eine große Konkurrenz. In Europa will deshalb die European Payments Initiative (EPI) die Abhängigkeit von den Amerikanern durch ein neues Zahlungssystem verringern. Der Weg dahin ist steinig: Von den ursprünglich 30 Unterstützern sind viele abgesprungen, eine konkrete Lösung gibt es noch nicht, und wann EPI in der Praxis zu sehen sein wird, ist noch nicht bekannt.
Doch nicht nur in Europa werden amerikanische Zahlungsanbieter, die nicht zu den klassischen Banken zählen, als „Bedrohung“ gesehen, sondern auch in den USA selbst, weshalb dort einige Banken ein eigenes Modell entwickeln wollen, um die umkämpfte Schnittstelle und Hoheit zum Kunden bei Zahlungen zu verteidigen. Vor allem Apple mit „Apple Pay“ werde als großer Konkurrent gesehen, meint Bernd Richter, Payment-Experte bei dem Fintech FIS Global. Durch die Nutzung von Apple Pay werde bereits ein jährliches Transaktionsvolumen von über 6 Billionen US-Dollar, bei Google Pay über 2,5 Billionen US-Dollar erreicht.
Man könne diese Veränderung des Zahlungsverhaltens als einen wichtigen Treiber der US-Initiative sehen. „Apple könnte künftig sogar eigene Zahlungsinstrumente anbieten“, warnt Richter.