Die Deutsche Bank will mit der Kreditkarte Miles & More ihr digitales Zahlungsverkehrsgeschäft ausbauen.

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04.09.23
Cash Management & Zahlungsverkehr

Was die Deutsche Bank mit Miles & More vorhat

Der Deal mit Miles & More hat eine große Bedeutung für Zahlungsverkehrsgeschäft der Deutschen Bank. Das sind ihre Pläne.

 

Die Deutsche Bank will ihr Zahlungsverkehrsgeschäft ausbauen und hat dazu kürzlich einen neuen Deal verkündet. Ab Mitte 2025 wird die Bank die Lufthansa Miles & More Credit Card ausgeben. Mastercard bleibt weiterhin Partner für die Karten, teilte Lufthansa mit.

Bisheriger Herausgeber ist die Deutsche Kreditbank (DKB), eine Online-Retail-Bank im Besitz der BayernLB. Die DKB konnte sich in einer weltweiten Ausschreibung im Bewerberverfahren nicht mehr durchsetzen. Das ist ein herber Verlust für die Online-Retail-Bank: Gegenüber der „Financial Times“ erklärte sie, dass sie das Bieterverfahren um den Miles-&-More-Vertrag „leider“ verloren habe, dass aber die Co-Branding-Kreditkarten eine wichtige Einnahmequelle bleiben würden.

Die DKB, die auch Co-Branding-Kreditkarten für Porsche und Hilton anbietet, beziffert den jährlichen Umsatz in dem Segment insgesamt auf 13 Milliarden Euro. Welchen Anteil Miles & More dazu beiträgt, ist nicht bekannt.

Deutsche Bank will digitalen Zahlungsverkehr ausbauen

Mit dem Deal hat die Deutsche Bank einen dicken Fisch an Land gezogen. Branchenexperten schätzen, dass die Bank mit dem Geschäft einen Jahresumsatz von etwa 100 Millionen Euro erzielen wird. Wie wichtig der Deal ist, unterstreicht die Tatsache, dass laut der „Financial Times“ der Vorstandsvorsitzende Christian Sewing den Pitch um den Auftrag leitete.

Für die blaue Bank ist der Deal sehr attraktiv, sie hat den digitalen Zahlungsverkehr als hohe strategische Priorität eingestuft. Nach eigenen Angaben sieht die Bank das stabile und risikoarme Kreditkartengeschäft mit geringem regulatorischem Kapitalbedarf als Ausgleich zu den unbeständigeren und kapitalintensiveren Bereichen Investmentbanking und Anleihehandel. Ole Matthiessen, Leiter des Cash Managements der Bank, schätzt, dass durch die Transaktion die Zahl der ausgegebenen Kreditkarten um ein Viertel steigen wird, schreibt die „Financial Times“. Das jährliche Volumen der Kreditkartentransaktionen könnte sich mehr als verdoppeln, so die Erwartung.

Miles-&-More-Kunden gelten in der Regel als wohlhabende Vielflieger. Peter Robejsek, Leiter von Mastercard in Deutschland, sagte, Miles & More mache 20 Prozent der Kreditkarteneinnahmen der Unternehmen in Deutschland aus. Die Miles-&-More-Kreditkartenbesitzer geben „fünfmal mehr als der durchschnittliche deutsche Kreditkartennutzer aus“, so Robejsek.at

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