Nissan, Ford, BMW – immer mehr Unternehmen drohen, für den Fall eines ungeregelten Brexit Produktionskapazitäten aus Großbritannien abziehen. Vor allem die Automobilbranche mit ihren eng getakteten Lieferketten fürchtet sich vor Kontrollen und Zöllen an der Grenze. Das hat auch Folgen für die Treasury-Abteilung: So mehren sich bei Rechtsanwälten die Anfragen, ob und wie britische Tochtergesellschaften aus dem Cash Pool herausgenommen werden können.
„Die große Sorge ist, dass britische Gesellschaften in Folge eines No-Deal-Brexits einen hohen Liquiditäts- und Kapitalbedarf haben, weil sie nicht mehr rechtzeitig mit ausreichend Ware versorgt werden“, beobachtet Alexandra Schluck-Amend, Rechtsanwältin bei der Wirtschaftskanzlei CMS. Infolgedessen seien die Firmen möglicherweise hohen Schadensersatzforderungen gegenüber Vertragspartnern ausgesetzt. Diesen Zwischenfinanzierungsbedarf würden die Unternehmen über den Cash Pool decken – und so im Extremfall den Gesamtkonzern in die Krise stürzen. „Dieses Szenario wollen manche Firmen vermeiden, indem sie britische Gesellschaften aus dem Cash Pool herausnehmen.“
Brexit
Wird der Ausstieg Großbritanniens nun soft oder hard? Wie Treasurer mit Marktturbulenzen umgehen und sich auf die unklare Lage einstellen, erfahren Sie auf dieser Themenseite.