Das Inkrafttreten der PSD2 vor knapp einem Monat haben viele Treasurer eher am Rande zur Kenntnis genommen. Kein Wunder: Anders als bei der Sepa-Umstellung vor dreieinhalb Jahren, der letzten großen regulatorischen Änderung im europäischen Zahlungsverkehr, bestand für die meisten Unternehmen kein unmittelbarer Handlungsbedarf.
Aus strategischer Sicht lohnt es sich aber, genau hinzuschauen: Denn im Zuge der PSD2 müssen Banken Drittanbietern Zugang auf Kundenkonten und -daten gewähren, falls der Kunde das wünscht. Diese Vorgabe dürfte dazu führen, dass die Karten im Zahlungsverkehr neu gemischt werden – Open Banking lautet das Schlagwort. „Im Privatkundengeschäft sehen wir die Auswirkungen heute schon, das Firmenkundengeschäft dürfte mit etwas Zeitverzögerung folgen“, prognostiziert Sandra Ficht, Expertin für Digital Banking bei der Strategieberatung Capgemini Consulting. „Welche Rolle Banken in diesem Ökosystem einnehmen werden und wie die Preismodelle aussehen werden, ist derzeit noch nicht absehbar.“
PSD2
Die europäische Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 soll den Zahlungsverkehr sicherer und kostengünstiger machen. Wie gehen die Banken und Treasurer mit den weitreichenden Veränderungen um?