Die HSBC gibt den Sparkassen-Broker an die Baader Bank ab.

HSBC

08.10.21
Cash Management & Zahlungsverkehr

Zahlungsverkehr: Sparkassen-Broker, Klarna, Serrala

Der Sparkassen-Broker wechselt den Besitzer, Serrala und Tink schließen Vertriebspartnerschaft und Klarna bietet Geschäftskunden eine weitere Zahlungsmöglichkeit an – diese und weitere News im Ticker Zahlungsverkehr.

Sparkassen-Broker geht von HSBC zu dwp Bank

Der Sparkassen-Broker (S Broker) wechselt von der deutschen HSBC Transaction Services zu der dwp Bank. Das geht aus Kundenschreiben hervor, wie „Finanz-Szene“ berichtet. Die Umstellung soll Ende Oktober erfolgen und zwei Tage gehen.

Die HSBC verlor kürzlich auch das Sino-Abwicklungsmandat an die Baader Bank. Die dwp Bank, die den Sparkassen und den Genobanken gehört, kann den S Broker gut gebrauchen, gerade weil die partiell sparkasseneigene DKB den kürzlich gelaunchten Robo Advisor der Baader Bank gegeben hat.

Der Online-Broker konnte 2020 die Zahl der Transaktionen um 95 Prozent auf 3,5 Millionen Euro steigern. Die Kundenanzahl stieg um 20 Prozent auf 172.000. 

Klarna mit neuer Zahlmethode für Geschäftskunden

Billie, ein Anbieter von „Buy now, pay later” (BNPL) Zahlmethoden für Geschäftskunden und Klarna arbeiten zusammen. Durch die Partnerschaft können künftig Onlineshops weltweit ihren Geschäftskunden die BNPL-Zahlungsmethoden von Billie über die bestehende Klarna-Integration anbieten. Klarna wird nach eigenen Aussagen somit zum weltweit ersten Zahlungsanbieter mit einem umfassenden Angebot an BNPL-Zahlungsmethoden für den Privat- sowie den Geschäftskundenbereich.

Die mittels Billie neu realisierten Zahlungsmethoden für Geschäftskunden können Händler selbst freischalten. Eine zusätzliche technische Integration seitens der Onlinehändler ist nicht erforderlich. Beide Unternehmen planen den Start in Deutschland im ersten Quartal 2022. Anschließend soll der Roll-out in weitere europäische Märkte erfolgen.

Serrala und Tink schließen Vertriebspartnerschaft

Der TMS-Anbieter Serrala und der Open-Banking-Anbieter Tink schließen eine Vertriebspartnerschaft, um PSD2-Zahlungen für europäische Rechnungssteller zu ermöglichen. Ziel der Kooperation ist es, dass Rechnungssteller ihre Kunden über alle Kanäle erreichen können. Die Verbraucher sollen so Rechnungen und Mahnungen direkt über ihre Bank-Apps bezahlen, wodurch die Zahlungen schneller, kostengünstiger und sicherer werden sollen.

Hintergrund ist, dass in vielen Ländern Rechnungsstellung, Mahnwesen und Forderungsbeitreibung immer noch eine Herausforderung für einige Branchen ist, vor allem wenn keine Zahlung per Lastschriftverfahren vereinbart wurde. Der Prozess ist dann ziemlich zeitaufwendig und führt zu Verzögerungen.

Die Zahlungsaufforderungen von Serrala, bei dem kürzlich der Finanzinvestor Hg eingestiegen ist, werden in über 20 europäischen Ländern verwendet. Die Open-Banking-Lösungen von Tink werden in 18 Märkten in ganz Europa eingesetzt. Die kombinierte Lösung von Tink und Serrala ist bereits in Frankreich, Italien, Portugal und Großbritannien verfügbar.

European Payments Initiative: DSGV steuert 150 Millionen Euro bei

Die European Payments Initiative (EPI) bekommt finanzielle Unterstützung des deutschen Sparkassen- und Girokonten-Verbands (DSGV). Demnach soll der Verband laut dem „Handelsblatt“ die Initiative mit rund 150 Millionen Euro unterstützen. Da weitere Investitionen nötig seien, entstehe in den kommenden fünf Jahren insgesamt ein weiterer Investitionsbedarf von 210 bis 219 Millionen Euro, heißt es in einer Sitzungsvorlage vom DSGV-Fachausschuss.

Die EPI-Initiative braucht das Geld, um die Übergangsgesellschaft in eine richtige umzuwandeln. EPI wird von Martina Weimert geleitet. Insgesamt hat sich EPI von 19 Banken, ein Konsortium von zwölf kleineren Banken, sowie die Zahlungsdienstleister Worldline und Nets angeschlossen. Ob sich von den Unterstützern noch weitere finanziell engagieren, soll sich noch im Laufe des Herbst 2021 entscheiden.

EPI will die neuen Zahlungsverkehr-Lösungen dann ab 2024 in der Praxis anbieten. Die Initiative will den US-Schwergewichten Apple Pay, Google, Paypal, Visa und Mastercard eine europäische Lösung für den elektronischen Zahlungsverkehr entgegensetzen.

Deutsche Bank kauft Berliner Zahlungsdienstleister Better Payment

Die Deutsche Bank hat das Fintech Better Payment Germany übernommen. Mit der Übernahme des Berliner Payment-Fintechs will die Bank „ihre Marktanteile in der Zahlungsabwicklung und -akzeptanz schneller ausbauen“, teilte das Geldhaus mit. Zum Kaufpreis machte die Bank keine Angaben. Aus Finanzkreisen ist allerdings zu hören, dass die Bewertungen im niedrigen zweistelligen Millionenbereich liegen sollen. Better Payment betreibt Unternehmensangaben zufolge einen Service zur technischen Abwicklung von Online-Zahlungen.

Sparkassen-Finanzgruppe geht mit Wallis nächsten Schritt

Wallis, der Schnittstellen-Spezialist der Sparkassen-Finanzgruppe, erhält von der Bafin die Erlaubnis, Kontoinformations- und Zahlungsauslösedienste durchzuführen. Wallis gehört zu Start Finanz, die gegründete Innovationseinheit innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe. Mit Wallis würde die Star Finanz erstmals eine zentrale Anlaufstelle für die Entwicklung und das Management von Schnittstellen, auch APIs genannt, innerhalb der Sparkassen-Gruppe schaffen. Die Schnittstellen sind die technische Grundlage vieler Anwendungen rund um Bank- und Versicherungsdienstleistungen und ein wichtiger Baustein in der zukünftigen Wertschöpfungskette im Ökosystem von Sparkassen, Verbundpartnern und öffentlichen Versicherern. Rund 25 Spezialisten arbeiten bei Wallis.

Standard Chartered kooperiert mit FinLync

Standard Chartered ist eine Partnerschaft mit dem Fintech FinLync aus Singapur eingegangen. FinLync vertreibt Produkte und Lösungen für den Bereich Corporate Finance und Treasury. Die Kooperation hat das Ziel, Treasurern eine schnelle und einfache Anbindung an die API-Lösungen der Bank zu ermöglichen. Treasury-Teams sollen somit rund um die Uhr und in Echtzeit Zugang zu wichtigen Informationen erhalten, um die Kontrolle und Transparenz zu verbessern, Entscheidungen schneller zu treffen und die Effizienz des Betriebskapitals erheblich zu steigern.

Worldline präsentiert neue Brand Identity

Der Zahlungsverkehrdienstleister Worldline präsentiert seine neue Brand Identity. Die Marken der Gruppe werden nun unter einem einzigen Dach – Worldline – vereint. Alle bisherigen Markennamen werden demnach ersetzt. In Deutschland betrifft das SIX Payment Services und Equens Worldline.

Apple Pay: Banken wollen wohl weniger an Apple zahlen

US-Bankhäuser sollen unzufrieden mit den Apple-Pay-Transaktionsgebühren sein. Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf informierte Personen berichtet, seien die Banken unzufrieden damit, dass sie für jede Zahlung ihrer Kunden mit Apple Pay einen kleinen Anteil an Apple abführen müssen. Bei jeder mit Apple Pay getätigte Kreditkartenzahlung entrichten Banken in den USA angeblich 0,15 Prozent des Einkaufsbetrages an Apple. Für Einkäufe mit Debitkarten liegen die Gebühren wohl niedriger.

Sie sollen nun von dem Kartennetzwerk Visa fordern, weitreichende Änderung bei der Abrechnung von wiederkehrenden Zahlungen einzuführen. Das könnte letztlich die an Apple zu zahlenden Gebühren bei Abonnements und Mitgliedschaften verringern und dadurch die Gebühren minimieren. Apple habe sich gegenüber Visa schon dagegen ausgesprochen. Die geforderten Änderungen könnten ab 2022 umgesetzt werden.

Kreditkarten: Visa überholt erstmals Mastercard in Deutschland

Im vergangenen Jahr waren laut dem Finanzportal Kreditkarte.net zum ersten Mal mehr Visa- als Mastercard-Kreditkarten im Umlauf. Der Marktanteil der Visa-Karten stieg in Deutschland auf 44,43 Prozent, während der Anteil von Mastercard-Kreditkarten auf 43,83 Prozent sank. Dahinter folgen mit deutlichem Abstand American Express (7,47 Prozent), Diners Club und Barclays Kreditkarte.

s.backhaus[at]dertreasurer.de