Paukenschlag kurz nach Börsenschluss: Der Sportartikelhersteller Adidas erhält wegen der Coronakrise einen Milliardenkredit von der KfW. Die staatliche Förderbank habe eine Darlehenszusage in Höhe von 2,4 Milliarden Euro abgegeben, teilten die Herzogenauracher am gestrigen Dienstagabend mit. Hinzu kommen 600 Millionen Euro von einem Partnerbankenkonsortium des Unternehmens, so dass Adidas insgesamt 3 Milliarden Euro zur „Überbrückung der Ausnahmesituation“ erhalte. Abgeschlossen ist der Kredit allerdings noch nicht.
Wegen der Corona-Pandemie sind ein Großteil der Läden des Sportartikelherstellers und seiner Vertriebspartner seit Wochen geschlossen. Adidas-Chef Kasper Rorsted hatte Ende März im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung gesagt, der Konzern mache derzeit lediglich in drei Ländern der Welt normales Geschäft.
Um die Liquidität zu schonen, wollte der Konzern daher zunächst Mietzahlungen aussetzen. Nach einem öffentlichen Aufschrei und Kritik aus der Politik zog das Unternehmen dieses Vorhaben jedoch vor zwei Wochen zurück – und kündigte damals an, Kredite zu brauchen. Diese zu verhandeln, dürfte nun in den vergangenen Tagen die Hauptaufgabe des Adidas-Finanzteams um CFO Harm Ohlmeyer, Finanzleiterin Birgit Kretschmer und Treasury-Chef Jürgen Drebes gewesen sein.