Schock bei der Adler Group: Der Wirtschaftsprüfer KPMG hat dem Immobilienkonzern das Bilanztestat für 2021 verweigert und einen Versagungsvermerk ausgestellt. Als Grund nennt Adler das Fehlen von bestimmten Informationen über verbundene Unternehmen und Personen. Den gleichen Grund gab KPMG eineinhalb Wochen zuvor bei einem Forensik-Gutachten an, das die Wirtschaftsprüfer wegen der Vorwürfe des Shortsellers Fraser Perring gegen Adler vorlegten.

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Adler bekommt kein Testat von KPMG
Kirsten stellt Adler-Verwaltungsrat neu auf
Im Gutachten bezog sich diese Problematik vor allem auf die Transaktion „Gerresheim“, bei der Adler einen Immobiliendeal in dreistelliger Millionenhöhe mit Personen aus dem Umfeld des Unternehmers Cevdet Caner abschloss, dessen Details offenbar nicht sorgfältig dokumentiert wurden.
Adler veröffentlichte schließlich am Samstagabend den geprüften, aber nicht-testierten Konzernabschluss 2021 gerade noch fristgerecht. Verwaltungsratschef Stefan Kirsten zeigte sich von „der Schärfe“ von KPMG überrascht. Der Ex-Vonovia-CFO Kirsten kam Anfang des Jahres zu Adler, um Perrings Vorwürfe aufzuklären. Er will nun versuchen, „die Gründe dafür so schnell wie möglich zu beseitigen“.
Allerdings hatte die Testatverweigerung massive personelle Konsequenzen. Die Verwaltungsräte, die 2021 schon im Amt waren, boten dem Verwaltungsratschef den Rücktritt an – Kirsten akzeptierte nur von vier von ihnen den Rücktritt. Mehr zu der neuen Aufstellung des Verwaltungsrates und der Verweigerung von KPMG erfahren Sie in dem ausführlichen Artikel bei unserer Schwesterpublikation FINANCE.