LightFieldStudios/iStock/Getty Images

22.02.19
Finanzen & Bilanzen

Barry Callebaut gibt Debüt am Schuldscheinmarkt

Der Schokoladenhersteller Barry Callebaut geht mit einer neuen nachhaltigen Finanzierung an den Markt und erschließt sich diesmal den Schuldscheinmarkt.

Mit Barry Callebaut steigt ein weiteres Schweizer Unternehmen in den Schuldscheinmarkt ein. Der Schokoladenhersteller aus Zürich hat ein Schuldscheindarlehen über insgesamt 600 Millionen Euro in zwei Währungen platziert. Der Konzern sammelte 467 Millionen Euro sowie den Gegenwert von 133 Millionen Euro in Schweizer Franken ein. Für Barry Callebaut ist es nicht nur die erste Schuldscheintransaktion, sondern auch die erste Emission, seit das Unternehmen in das Investmentgrade aufgestiegen ist.

Im Herbst hatte Moody's den Schokoladenhersteller auf Baa3 heraufgestuft, im November folgte der Schritt von S&P auf BBB-. Moody's begründete den Schritt mit einer besseren operativen Performance seit Anfang 2016. Die Agentur erwartet zudem eine weitere Verbesserung der Kreditkennzahlen in den nächsten Monaten.

Einzeln schlüsselt Barry Callebaut die Konditionen jeder Tranche des Schuldscheins nicht auf. Der Konzern gibt lediglich an, dass die gewichtete durchschnittliche Laufzeit für die Tranchen in Euro bei 7,7 Jahren und einem mittleren Zinssatz von 1,53 Prozent liegt. Für die Franken-Tranchen sind es 8,1 Jahre und 1,25 Prozent.

Barry Callebaut verwendet Erlös für nachhaltige Projekte

Barry Callebaut erwägt nach dem Eintritt in den Schuldscheinmarkt, eine ausstehende Anleihe über 250 Millionen Euro vorzeitig zurückzuzahlen, die noch bis Juni 2021 läuft und noch mit 5,625 Prozent verzinst wird. Klar ist jetzt schon, dass zwei Drittel des Erlöses aus der Transaktion zur Finanzierung nachhaltiger Projekte verwendet werden. Auch wenn der Konzern selbst den Begriff Green Schuldschein nicht verwendet, ist das Papier nach der gängigen Norm des nachhaltigen Instruments aufgebaut.

Die Summe wird zur Finanzierung von Projekten verwendet, wie Barry Callebaut sie in einem Regelwerk für nachhaltige Anleihen, dem Sustainable Bond Framework, definiert hat. Die Nachhaltigkeitsagentur Sustainalytics hat das im November 2018 veröffentlichte Rahmenwerk geprüft.

Im Gegensatz zum Schuldschein ist der Schokoladenkonzern am Markt für grüne Finanzierungen kein Neuling. Bereits 2017 hat der Konzern einen grünen revolvierenden Kredit platziert. Das Unternehmen will das Thema Nachhaltigkeit zudem im eigenen Geschäft stärker verankern und setzt sich dafür ein, bis 2025 nachhaltige Schokolade als Produktstandard zu definieren. Der Plan umfasst dabei nicht nur ökologische Aspekte, sondern auch soziale.

Koegler[at]derTreasurer.de

Keine Neuigkeiten aus dem Treasury mehr verpassen: Abonnieren Sie kostenlos den DerTreasurer-Newsletter und bleiben Sie über alle aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.