Bosch hat einen einen Mega-Schuldschein begeben.

Bosch

19.06.20
Finanzen & Bilanzen

Bosch begibt Jumbo-Schuldschein

Bosch hat einen Mega-Schuldschein platziert. Es dürfte der größte seit dem Lockdown sein. Schon kürzlich sicherte sich der Konzern einen Milliardenkredit.

Bosch rüstet seine Finanzierung in der Coronakrise weiter auf und platziert einen Schuldschein über 2 Milliarden Euro. Das bestätigte der Konzern gegenüber DerTreasurer. „Die aktuelle Emission ist das größte Schuldscheindarlehen in der Unternehmensgeschichte“, sagte ein Unternehmenssprecher. Demnach war das ursprüngliche Zielvolumen von 500 Millionen Euro „bereits kurz nach Vermarktungsstart um das Fünffache überzeichnet“.

Die Transaktion umfasst Unternehmensangaben zufolge Tranchen mit fester als auch mit variabler Verzinsung über Laufzeiten von zwei bis 20 Jahren. Investoren aus dem In- und Ausland, vor allem Banken, Sparkassen sowie weitere institutionelle Investoren, haben das Papier gezeichnet.

Zu den genauen Konditionen wollte sich Bosch nicht äußern. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte Anfang Mai unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person berichtet, dass Bosch für eine siebenjährige Tranche rund 140 Basispunkte geboten haben soll. Die Stuttgarter hätten 2016 für einen vergleichbaren Teil eines 1,5-Milliarden-Euro-Deals 55 Basispunkte gezahlt.

Bosch-Schuldschein dürfte größter seit Lockdown sein

Mit dem Papier dürfte Bosch ein Eisbrecher im Schuldscheinmarkt sein. Es dürfte der größte Schuldschein seit dem Lockdown sein. In der Anfangsphase der Krise hatte Schaeffler noch ein Papier über 350 Millionen Euro platziert.

Bosch hat eine starke Liquiditätsposition mit 19 Milliarden Euro zum Jahresende 2019. Mit dem jetzigen Schuldschein hat der Automobilzulieferer seinen Liquiditätspuffer weiter ausgebaut. „Im Zeichen der weltweiten Corona-Krise ist finanzielle Vorsorge wichtig für die Zukunftsfähigkeit und die Unabhängigkeit der Bosch-Gruppe“, sagte der Sprecher weiter. Bereits zuvor hatten sich die Stuttgarter einen Kredit über 3 Milliarden Euro gesichert, wie bei der Bilanzpressekonferenz im April bekannt wurde.

Doch wie die restliche Branche rechnet auch der Automobilzulieferer, der seine Produktion zwischenzeitlich „auf breiter Front“ herunterfahren musste, eigenen Angaben zufolge mit Umsatzrückgängen und daraus resultierenden Einbrüchen in der Liquidität. Im ersten Quartal dieses Jahres ging der Umsatz um 7,3 Prozent zurück, allein im März betrug das Minus 17 Prozent. Bereits 2019 lag der Umsatz mit 77,7 Milliarden Euro etwas unter dem Vorjahr, der operative Gewinn fiel mit 3,3 Milliarden Euro deutlich geringer aus als 2018 (5,5 Milliarden Euro).

s.backhaus[at]dertreasurer.de

Keine Neuigkeiten aus dem Treasury mehr verpassen: Abonnieren Sie kostenlos unser E-Magazin und bleiben Sie über alle aktuellen Entwicklungen im Treasury auf dem Laufenden.