Ceconomy sammelt 500 Millionen Euro ein.

Media Markt

02.07.21
Finanzen & Bilanzen

Ceconomy debütiert am Anleihemarkt

Ceconomy debütiert am Anleihemarkt und sammelt 500 Millionen Euro ein. Damit will sich der Konzern finanziell neu aufstellen.

Ceconomy hat erstmals seit der Abspaltung von Metro eine Anleihe begeben und dabei 500 Millionen Euro eingesammelt. Der nicht nachrangige, unbesicherte Bond hat eine Laufzeit von fünf Jahren und wird mit jährlich 1,75 Prozent verzinst.

Das frische Geld will der Elektronikhändler unter anderem für die Refinanzierung bestehender Schulden verwenden. So will Ceconomy mit dem Erlös etwa Schuldscheine refinanzieren. Im kommenden Jahr läuft eine Tranche über 189 Millionen Euro aus, 2024 werden Schuldscheine über 50 Millionen Euro fällig. Zudem soll mit dem Geld der Cash-Abfluss für die Convergenta-Transaktion kompensiert werden: Ceconomy hatte sich im Dezember nach jahrelangem Streit mit den Erben des Mediamarkt-Gründers Erich Kellerhals darauf verständigt, die Tochter Mediamarkt Saturn komplett zu übernehmen. Die Barkomponente des Deals beträgt 130 Millionen Euro.

Mit dem Bond sieht Ceconomy sich nun finanziell gut für die Zeit nach der Pandemie gerüstet. Wesentlicher Bestandteil der neuen Finanzierungsstruktur ist ein nachhaltiger Konsortialkredit in Höhe von 1,06 Milliarden Euro, den der Elektronikhändler im Mai abgeschlossen hat. Das Geld der an ESG-KPIs gebundenen syndizierten Kreditfazilität stellt ein Konsortium aus 13 Banken und dient Ceconomy zufolge als reine Back-up-Linie.

Der Kredit tritt in Kraft, sobald der bestehende KfW-Kredit über 1,7 Milliarden Euro beendet wurde. Für die kurzfristige Finanzierung setzt Ceconomy auf ein Commercial-Paper-Programm in Höhe von 500 Millionen Euro - der dritte Baustein der künftigen Finanzierungsstruktur.

Für die Anleihe holte sich das Unternehmen auch ein Rating von Moody's ein. Die Agentur stuft sowohl Ceconomy als auch den Bond mit Ba1 ein - also nicht mehr im Investmentgrade-Bereich. Bei Scope erreicht Ceconomy dagegen mit BBB- gerade noch Investmentgrade-Rating, der Ausblick ist jeweils stabil. Die Kanzleien Latham & Watkins sowie White & Case haben den Elektronikhändler bei der Debütemission beraten.

Ceconomy leidet unter Coronakrise

Die ersten Monate des laufenden Geschäftsjahres waren für den Händler nicht einfach. Wegen des Lockdowns in Deutschland lag der Quartalsumsatz unter dem des Vorjahres. Von Januar bis März nahm Ceconomy 4,3 Milliarden Euro ein, 5,7 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Auch der Verlust wuchs im Vergleich zum Vorjahresquartal um 15 Millionen Euro auf 146 Millionen Euro.

s.backhaus[at]dertreasurer.de