Der Aufsichtsrat hat getagt: Spät am gestrigen Abend kam die Meldung zur neuen Commerzbank-Strategie für die kommenden drei Jahre. Einige Eckdaten dazu waren bereits in der vergangenen Woche durchgesickert. Nun hat auch das oberste Gremium die Vorstandsbeschlüsse gutgeheißen. Bei allem steht im Vordergrund, dass die Bank mehr Gewinne schreiben will, wie auch der seit Jahresbeginn amtierende CEO Manfred Knof betont: „Die neue Strategie schafft die Voraussetzung für eine nachhaltig profitable Commerzbank.“
Der Handlungsbedarf ist unübersehbar: Nach vorläufige Zahlen schließt die Bank das Geschäftsjahr 2020 mit einem operativen Ergebnis von minus 233 Millionen Euro ab, unter dem Strich steht ein Verlust von fast minus 2,9 Milliarden Euro. Negativ zu Buche dürften dabei auch Abschreibungen auf Kredite für den skandalträchtigen Zahlungsdienstleister Wirecard geschlagen haben. Einziger kleiner Lichtblick: Trotz des Verlusts bleibe die harte Kernkapitalquote mit 13,2 Prozent per Ende 2020 weiter „über den Anforderungen“, erklärte die Bank.
In den vergangenen Jahren hat die Bank unter dem ehemaligen Chef Martin Zielke immer wieder versucht, den Turnaround einzuleiten. Indes gelang dieser nicht, gut ablesbar am Aktienkurs der Bank: In den vergangenen drei Jahren hat er sich auf derzeit rund 5,60 mehr als halbiert. Die ersten Ankündigungen der neuen Strategie, nach der rund 10.000 Stellen gestrichen werden und die Zahl der Filialen von 790 auf 450 sinken sollen, wurden an der Börse wohlwollend aufgenommen. Speziell das Festhalten an den Filialen war dem ehemaligen CEO Zielke immer wieder vorgeworfen worden. Die Bank will insgesamt 1,4 Milliarden Euro an Kosten bis 2024 einsparen.
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