Im Ausland unterhält die Commerzbank bislang Beziehungen mit einer hohen Anzahl von Korrespondenzbanken. Über diese werden Auslandsüberweisungen oder andere internationale Geschäfte abgewickelt. Auch hier will die Bank kürzen, wie Niklaus Giesbert, Bereichsvorstand für Institutionals, in der internen Mitteilung berichtet: „Wir werden das Netz […] von aktuell rund 1.600 auf rund 1.300 internationale Korrespondenzbanken reduzieren.“ Man beabsichtige, die lokalen Büros in Aserbaidschan, Georgien, Indonesien, Irak, Kasachstan, Libanon, Malaysia, Serbien und Venezuela bis 2024 zu schließen.
Giesbert übernimmt – wie vor 2019 – künftig wieder die Verantwortung für die gesamte Transaction Bank. Stephan Müller, der bisherige Bereichsvorstand, wird die Bank Anfang April verlassen, wie DerTreasurer kürzlich berichtete.
Ein weltweites Netz an Korrespondenzbanken und Standorten bleibe die „finanzielle Lebensader des deutschen Außenhandels“, sagt Nikolaus Giesbert. Aus Gründen der Profitabilität müsse die Bank sich aber „effizienter aufstellen“. Man habe deshalb genau geschaut, „welche Korrespondenzbanken und Repräsentanzen für die Unterstützung des Trade-Geschäfts mit unseren Kernkunden notwendig sind, und welche nicht“. Die größten Anpassungen im Korrespondenzbankennetz habe die Bank ohnehin bereits ab 2016 vorgenommen, so Giesbert.
Hintergrund: Das Korrespondenzbankgeschäft ist vor allem durch gestiegene Anforderungen in Sachen Know Your Customer (KYC), Anti-Geldwäsche (AML) und die damit verbundene Haftung für Kreditinstitut problematisch geworden. Viele Banken schauen deshalb zunehmend kritisch auf ihr Netzwerk und fahren es teilweise zurück.