Amprion ist noch ein junges Gesicht am Bondmarkt und setzt bei seiner zweiten Transaktion auf Green Finance: Nachdem der Übertragungsnetzbetreiber im September 2021 seine erste Unternehmensanleihe platziert hatte, folgte nun der erste Green Bond.
„Vor unserem Green-Bond-Debüt mussten wir erst einige Voraussetzungen erfüllen“, sagt Peter Rüth, seit April 2020 CFO bei Amprion. Zum einen war für die Emission ein ESG-Rating sinnvoll, zum anderen hat Amprion Anfang September erstmalig einen IFRS-Konzernabschluss veröffentlicht, um den Transparenzanforderungen des Kapitalmarkts Genüge zu tun.
Mitte September war es dann so weit: Im Rahmen eines Debt-Issuance-Programms emittierte das mittelständische Unternehmen aus Dortmund eine grüne Anleihe mit einem Nominalvolumen von 1,8 Milliarden Euro. Der Bond gliedert sich in zwei Tranchen: Die fünfjährige Anleihe hat ein Volumen von 800 Millionen Euro und wird mit 3,45 Prozent verzinst. Das zehnjährige Wertpapier in Höhe von 1 Milliarde Euro ist mit einem Kupon von 3,971 Prozent ausgestattet.

Amprion GmbH/Daniel Schuhmann
„Doppelt so viele Anleger wie bei erster Anleihe“
Orderbuch von Green Bond bei knapp 9 Milliarden Euro
Trotz des laut Rüth „äußerst anspruchsvollen Markt- und Zinsumfeldes“ lag das finale Orderbuch bei 8,9 Milliarden Euro, die Anleihe war damit um das Fünffache überzeichnet. Das Geschäftsmodell von Amprion dürfte zu der hohen Nachfrage beigetragen haben: „Für ein klimaneutrales und bezahlbares Energiesystem bis 2045 ist eine ausgebaute Netzinfrastruktur zwingende Voraussetzung“, erklärte Rüth im Interview mit unserer Schwesterpublikation FINANCE Anfang September.
Wie CFO Peter Rüth den finanziellen Vorteil einer grünen Anleihe im Vergleich zu einer „normalen“ Anleihe bewertet und wir es bei Amprion mit dem Thema Green Finance weitergeht, erfahren Sie nach dem Login im E-Magazin 19-2022.
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