In der Coronakrise steht bei den Unternehmen vor allem eines ganz oben auf der Liste: Liquidität für die nächsten Monate sichern. Doch die Welt der Unternehmensfinanzierung ist nun eine grundlegend andere als noch vor wenigen Wochen. Im besten Fall müssen Unternehmen für ihre Finanzierung jetzt tiefer in die Tasche greifen. Im schlimmsten Fall heißt die letzte Hoffnung Staatshilfe.
Einige Finanzierungswege stehen schon jetzt nur noch den Top-Unternehmen offen. Am Anleihe- oder Schuldscheinmarkt gibt es wenig Aktivität. Mittelständler haben kaum noch Chancen, dort an Geld zu kommen: „In so einer Phase, in der sich alle ganz stark auf „Risk Off“ einstellen, passiert wenig an diesen Märkten“, erklärt Arno Fuchs, Gründer und CEO von FCF Fox Corporate Finance, einem Finanzierungsspezialisten für den Mittelstand.
Bei der klassischen Kreditvergabe, die in Krisenzeiten umso wichtiger ist, ziehen die Konditionen deutlich an: „Wir haben in der vergangenen Woche bei einzelnen Transaktionen im Bereich der Kreditfinanzierung Verdopplungen der Kreditmargen gesehen“, berichtet Kai Frömert, Managing Director bei FCF Fox Corporate Finance. Da das vorherige Zinsniveau auf einem so extrem niedrigen Niveau lag, habe der Anstieg aber keine dramatischen Folgen: „Eine Verteuerung der Kreditmargen von 1 Prozent auf 2 Prozent stellt zwar eine Verdoppelung dar, dürfte jedoch aufgrund des zuletzt niedrigen Zinsniveau für die wenigsten Unternehmen ein Problem darstellen“, vermutet Frömert. Das gilt zumindest für solche Firmen, die vor der Krise über eine gesunde Finanzierungsstruktur verfügten.
Coronakrise
Die Coronakrise bringt so gut wie alle Unternehmen unter massiven Druck. Treasurer erhalten auf dieser Themenseite einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen sowie Tipps, was sie tun können.