Einen aktuellen Trend am Schuldscheinmarkt gehen die Karlsruher bei ihrem Debüt allerdings nicht mit: Obwohl EnBW am Bondmarkt bereits auf Green Finance setzt und schon mehrfach grüne Anleihen platziert hat, haben sich die Karlsruher bei der aktuellen Schuldscheintransaktion gegen eine grüne Variante entschieden. „Im aktuellen, volatilen Marktumfeld sehen wir keinen finanziellen Vorteil aus der Begebung eines grünen Schuldscheins, andererseits hätte sich der Aufwand in der Vorbereitung erheblich erhöht“, begründet Münch diese Entscheidung.
Auch einen ESG-linked Schuldschein hat EnBW geprüft, sich aber dennoch dagegen entschieden, obwohl der Energiekonzern bereits im Juni 2020 eine nachhaltige syndizierte Kreditfazilität abgeschlossen hat, die an die Nachhaltigkeitsperformance der EnBW gekoppelt ist. „Wir glauben, dass der zusätzliche Aufwand im aktuellen Marktumfeld nicht honoriert wird“, erläutert Münch gegenüber DerTreasurer.
Einen Schuldschein, der an Nachhaltigkeitsziele gekoppelt ist, findet Münch aber grundsätzlich interessant. Er ist davon überzeugt, dass eine Science-Based-Targets-Initiative-Zertifizierung solch eine Transaktion unterstützen würde. Der Prozess, diese Targets zu entwickeln, läuft bei EnBW derzeit.
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