Hauptsitz der Deutschen Glasfaser in Borken: Das Unternehmen hat einen ESG-linked Loan abgeschlossen und die Zinsen mit einem ESG-linked Hedging gesichert.

Deutsche Glasfaser

29.04.22
Finanzen & Bilanzen

„Bei Erfüllung der KPIs gleich doppelt sparen“

Die Deutsche Glasfaser hat einen ESG-linked Loan abgeschlossen und die Zinsen mit einem ESG-linked Hedging abgesichert. Wie es dazu kam, erläutert Treasury-Chef Christian Fangmann.

Christian Fangmann startete seinen neuen Job bei der Deutschen Glasfaser aus Finanzierungssicht zu einem entscheidenden Zeitpunkt. Als er im Oktober 2021 als Treasury-Chef einstieg, befand sich das Telekommunikationsunternehmen gerade mitten in den Verhandlungen für ein milliardenschweres Finanzierungspaket. „Ich bin auf dem Höhepunkt der Finanzierungsverhandlungen an Bord gekommen“, sagt er.

Die Gespräche mit den Banken haben sich aufgrund der Größe der Transaktion über Monate hingezogen. Unternehmensangaben zufolge ist es bis dato die größte Glasfaser-Fremdkapitalfinanzierung im deutschen Markt. Das Ergebnis: Mitte Januar hat das Düsseldorfer Unternehmen, das dem schwedischen Investor EQT und dem kanadischen Pensionsfonds Omers gehört, mit zehn Banken einen ESG-linked Loan über insgesamt 5,75 Milliarden Euro abgeschlossen.

Die Transaktion besteht aus mehreren Linien: einem Term Loan, einer Capex-Linie, einer revolvierenden und einer Akkordeonlinie (siehe Kasten unten). Bis Ende März erfolgte die Syndizierung an weitere zahlreiche Banken.

So teilt sich der ESG-linked Loan auf

- Gesamtvolumen: 5,75 Mrd. Euro
- Term Loan: 3,0 Mrd. Euro
- Capex-Linie: 2,5 Mrd. Euro
- Revolvierende Kreditlinie: 250 Mio. Euro
- Akkordeonlinie: 1,5 Mrd. Euro

Quelle: Deutsche Glasfaser

Deutschen Glasfaser sorgt für weitere Finanzierungen vor

Wir wollten unsere neue Fremdkapitalfinanzierung möglichst breit verteilen, um die beteiligten Banken in Zukunft für weitere Finanzierungen erneut ansprechen zu können“, erläutert Fangmann. Der Ausbau von FTTH-Glasfasernetzen (Fiber to the Home/Glasfaser bis in die Wohnung) sei ein Cashflow-fressendes Geschäft, da erst investiert werden müsse, um danach die zahlenden Kunden anbinden zu können.

„Stand jetzt sind wir bis 2024/25 durchfinanziert“, sagt der Treasurer. „Wenn wir aber weiter das Glasfasernetz über die geplanten 4 Millionen Haushalte hinaus ausbauen wollen, werden wir früher oder später erneut den Markt anzapfen müssen.“

Wie das jetzige Kreditvolumen verplant ist, an welche KPIs der Kredit geknüpft ist und wie es zum Sustainability-linked-Zinsderivat kam, erfahren Sie nach dem Login im vollständigen Artikel im E-Magazin 8-2022.

Paulus[at]derTreasurer.de