Corporate Treasurer, Banken und Investoren müssen sich auf einen neuen Ansatz bei der Finanzmarktregulierung einstellen. Die EU-Wertpapieraufsichtsbehörde Esma erklärte am heutigen Donnerstag, dass sie das Thema Nachhaltigkeit künftig „in den Kern ihrer Aktivitäten“ stellen wird. In diesem Zuge werde man Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) in die Aufsichtsarbeit integrieren, so die Esma.
Esma-Chef Steven Maijoor erklärte diese Neuausrichtung der Aufsichtsaktivitäten, die sich in den vergangenen Monaten bereits angedeutet hatte, mit einem Wandel an den Finanzmärkten: „Investorenpräferenzen verschieben sich in Richtung grüner und sozialverantwortlicher Produkte, Nachhaltigkeitsfaktoren beeinflussen zunehmend die Risiken, Renditen und Werte von Investitionen.“ Daher sei die Esma als Wertpapieraufsicht in einer „einzigartigen Position“, das Wachstum grüner Finanzierungen voranzutreiben und zugleich den Anlegerschutz sowie stabile Finanzmärkte sicherzustellen.
Mit dieser Ankündigung folgt die Esma einer Vorgabe der EU-Kommission. Diese hatte im vergangenen Dezember unter der neuen Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen sogenannten „European Green Deal“ angekündigt. Demnach soll Europa bis 2050 klimaneutral werden. Konkrete Maßnahmen, wie dies gelingen soll, blieb die Kommission bislang zwar schuldig. Klar ist aber, dass Unternehmen, Banken und Investoren stärker in die Verantwortung genommen werden sollen. Dabei soll nun auch die Esma helfen.
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