Die Wahrscheinlichkeit für einen Euro-Austritt Griechenlands steigt von Tag zu Tag, die EZB und die Eurostaaten bereiten bereits Notfallpläne vor. Sogar ein konkreter Termin für den „Grexit“ wird inzwischen gehandelt: Gerüchten zufolge könnte der geplante Austritt bereits Anfang Juni erfolgen.
Ob überhaupt und – wenn ja – in welcher Form sich ein möglicher Euro-Austritt Griechenlands auf den Bankensektor und auf die Kreditvergabepraxis auswirkt, lässt sich aktuell nur schwer fassen. Die größte Sorge ist die eines Überspringens der griechischen Malaise auf andere Euro-Staaten. Der Austritt Griechenlands, so die Meinung vieler Banker, wäre organisierbar. Allerdings müsste es ein aggressives Vorgehen gegen potentielle Ansteckungsgefahren geben. Die Ratingagentur Fitch rechnet mit einem dritten Langfristtender der EZB, sollte sich die Situation der Banken verschärfen. „Die Wahrscheinlichkeit dafür hat sich stark erhöht“, ließ sich Fitch-Geschäftsführer James Longsdon jüngst zitieren, denn schon jetzt seien die Banken einiger Euro-Länder von den Kapitalmärkten abgeschnitten.