Fraport zapft wieder den Schuldscheinmarkt an.

Fraport

05.11.21
Finanzen & Bilanzen

Fraport sammelt 500 Millionen Euro ein

Fraport erholt sich und wagt sich wieder an den Schuldscheinmarkt. Das frische Geld bringt dem Flughafenbetreiber mehr Flexibilität.

Der Frankfurter Flughafenbetreiber ist zurück am Schuldscheinmarkt und hat ein 500 Millionen Euro schweres Papier platziert. Fraports Schuldschein besteht aus vier Tranchen mit Laufzeiten von fünf beziehungsweise siebeneinhalb Jahren.

Die Transaktion war für Fraport ein spezieller Erfolg nach einem sehr schweren Coronajahr, das den Flughafenbetreiber mit einem Minus von 690 Millionen Euro tief in die Verlustzone gebracht hat. Ursprünglich peilte der Konzern ein Volumen von 200 Millionen Euro an, wie Treasury-Chef Michael Schütt gegenüber DerTreasurer bestätigte. Aufgrund der „sehr starken Nachfrage aus dem In- und Ausland“ sei das Gesamtvolumen der Schuldscheindarlehensemission deutlich aufgestockt worden. Die Emission sei „am unteren Ende der Preisspanne“ erfolgt. Als Joint Lead Arranger fungierten die Landesbank Hessen-Thüringen und die UniCredit Bank AG.

Fraport erholt sich

Mit dem frischen Geld will Fraport die schwere Krise abschließen und sieht wieder Licht am Ende des Tunnels. Die positive Entwicklung zeigt sich auch in den aktuellen Geschäftszahlen. Im September zählte der Flughafen rund 3,1 Millionen Fluggäste. Gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres entsprach dies einem Plus von 169,1 Prozent. Grund für die verbesserte Situation seien vor allem touristische Verkehre. Wie bereits im Monat August wurde annähernd die Hälfte des Vorkrisenniveaus erreicht (minus 54,0 Prozent gegenüber September 2019). Kumuliert über die ersten neun Monate des Jahres, lag das Fluggastaufkommen bei rund 15,8 Millionen Passagieren, ein Minus von 2,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2020 sowie ein Rückgang von 70,8 Prozent gegenüber 2019.

Mit der Schuldscheinemission steigen nach eigenen Angaben die im laufenden Jahr aufgenommenen Finanzierungen auf knapp 2,9 Milliarden Euro. Der Bestand an liquiden Mitteln sowie zugesicherten und frei verfügbaren Kreditlinien beläuft sich konzernweit auf rund 4,5 Milliarden Euro. „Durch unser kontinuierliches Liquiditätsmanagement haben wir nicht nur den Höhepunkt der Coronakrise gut bewältigt, sondern können auch weiterhin im notwendigen Maße in die Zukunft investieren“, sagt CFO Matthias Zieschang.

s.backhaus[at]dertreasurer.de