Die Deutsche Bank verschärft ihre Richtlinien für ihr Geschäft mit der Kohlebranche. Die Bank wolle kein Neugeschäft mehr mit Kunden eingehen, deren Kohleanteil am Umsatz 30 Prozent übersteigt. Zuvor lag diese Schwelle bei 50 Prozent. Das Geldhaus mache eine Ausnahme, wenn Kunden nachvollziehbare Transformationspläne vorlegen, erläutert die Bank in einer Mitteilung. Bestandskunden müssen diese bis Ende 2025 erarbeiten, für Neukunden seien diese Pläne eine Voraussetzung für eine Kreditvergabe.
„Wir als Deutsche Bank sind davon überzeugt, dass es nur die Ultima Ratio sein sollte, sich nach einem Transformationsdialog von einem Kunden zu trennen“, erklärt Deutsche-Bank-CEO Christian Sewing. „Aber wir schrecken auch nicht davor zurück, eine Kundenbeziehung zu beenden, wenn wir keine Bereitschaft zu einer glaubwürdigen Transformation erkennen können.“
Zudem fordert die Bank künftig Netto-Null-Ziele von Unternehmen: Ab 2026 sollen sich mindestens 90 Prozent der Kunden mit hohen Emissionen aus besonders CO2-intensiven Sektoren, die neue Unternehmenskredite in Anspruch nehmen wollen, zu einem Netto-Null-Ziel verpflichtet haben. Aktuell liegt dieser Wert noch bei rund 50 Prozent.
2023 hat die Deutsche Bank auch vor, für mindestens vier weitere Sektoren Netto-Null-Ziele zu veröffentlichen. Bislang wurden bereits Ziele für die CO2-intensiven Sektoren Öl und Gas (Upstream), Energieversorger, Stahl und Automobilbau definiert. Bei ihrem Nachhaltigkeitstag gab die Deutsche Bank außerdem bekannt, ihre Öl- und Gasrichtlinien zu überarbeiten. Umweltschutzorganisationen fordern seit längerem strengere Maßnahmen bezüglich der Öl- und Gasindustrie.